„Die schlimme Wohnungsnot hat mich zermürbt“

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Vereinsleben beim Neujahrsempfang
Oberbürgermeister Metzger bat um Hilfe für sozial Schwache / Einbahnstraßensystem wird Wirklichkeit
Von unserem Redaktionsmitglied Werner Schoger
„Bretten befindet sich in allen wichtigen Be­reichen im Umbruch und bereitet sich darauf vor, zu anderen Mittelzentren im Kreis konkur­renzfähig zu werden.“ Zu diesem Ergebnis kam Oberbürgermeister Paul Metzger in seiner An­sprache beim Neujahrsempfang der Stadt, zu dem er mehrere hundert Brettener Bürgerver­treter aus Politik, Wirtschaft und Vereinsleben – im festlich dekorierten Ratssaal begrüßen konnte. Paul Metzger richtete dabei den Blick zurück auf 1988 und gab zugleich einen Aus­blick auf die Aufgaben im neuen Jahr, wobei er für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, für Gemeinschafts- und Bürgersinn warb.

„Die immer prekärer werdende Wohnungsnot in Bretten hat mich teilweise zermürbt“, be­kannte Paul Metzger an der Wende zum neuen Jahr und bat im Umgang mit sozial Schwäche­ren, mit Spätaussiedlern, Asylanten und alteingesessenen wohnungsuchenden Brettenern ei­nen empfindsameren Ton anzuschlagen. „Die Stadt hat alles getan und hundert neue Wohnun­gen könnten sofort gebaut werden, wenn bean­tragte Zuschüsse bewilligt würden“, versicherte der Oberbürgermeister. Zufrieden könne Bretten im kulturellen Be­reich sein: Die Einweihung der Jugendmusik­schule, der Rinklinger Schule, die erste Verlei­hung des Melanchthonpreises, die erste Kultur­woche und die Arbeit des Kustos im Melan­chthonhaus seien dafür eindrucksvolle Nach­weise­.

Der Generalverkehrsplan, die Fortschreibung des Flächennutzungsplans, der Landschafts­plan, die Neuplanung der Stadtwerke und die Vorbereitung der Sanierung der Hebelschule zeigten überdies an, welch unglaubliches Ar­beitspensum von engagierten Mitarbeitern im Rathaus bewältigt worden sei. Es habe aber auch Rückschläge gegeben, so beim Jugend- und Vereinshaus und bei der Aufstockung des Melanchthon-Gymnasiums.

„Es kann davon ausgegangen werden, daß die Stadtbahn ab 1991 zwischen Bretten und Karlsruhe verkehrt und innerhalb Brettens zwischen Dürrenbüchig und Gölshausen als Stadtstraßenbahn fährt“, richtete Metzger den Blick nach vorne. Im Februar werde man mit dem Neubau der Stadtwerke in der Salzlecke beginnen, Mitte des Jahres ziehe die Feuerwehr ins neue Haus ein.

Noch in diesem Frühjahr soll der Gemeinderat den Generalverkehrsplan verabschieden und danach wird sofort das Planfeststellungs­verfahren für die Gölshäuser Umgehung eingeleitet. In den vergangenen zweieinhalb Jahren habe man wichtige Vorarbeiten abgeschlossen. Dennoch werde man umgehend auch für die Verkehrsentlastung in der Innenstadt sorgen müssen: „Die Einbahnstraßenregelung wird da­her nach Erörterung mit den Bürgern im Ge­meinderat demnächst entschieden.“

Mit dem Kauf des Malag-Geländes könne die Stadt dieses Areal „reaktivieren“ und die Ver­kehrssituation in der Wilhelmstraße nachhaltig verbessern. Dazu bedürfe, es, aber noch des Grunderwerbs an der Ecke Beuttenmüller-/Wil­helmstraße.

Einen wichtigen Akzent setzte Metzger auf die Stadtentwicklung. Dazu stehe die Stadt auch mit einem Fachbüro in Basel in Verbindung. Für weitere Industrie-Ansiedlung – und eine sol­che sei derzeit möglich – steht keine Fläche mehr zur Verfügung, sagte -Metzger. „Bretten steht hier mit dem Rücken zur Wand“. Schließlich wandte sich Metzger noch der Auseinandersetzung mit dem Landrat um das Schutzverfahren am Rechberg zu. Es gehe dabei auch um die Planungshoheit: „Ich werbe um Verständnis dafür, wenn ich in der Phase grundlegender Planungen der Stadt einseitige Fachplanungen als, selbstbewusster Partner abwehren muß.

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