von Gunter Lange
Die in den Brettener Nachrichten veröffentlichte Antwort von OB Martin Wolff auf den interfraktionellen Antrag kann mich als fachkundigen Bürger nicht befriedigen.
Nach der 1981 im 1. Flächennutzungsplan gezwungenermaßen erfolgte Festlegung des künftigen Brettener Gewerbe- und Industriegebietes in Gölshausen musste danach als erste und vordringlichste Aufgabe die Suche und Beschlussfassung einer Umgehungstrasse im Zuge der B 294/ B 293 im Rahmen der Neuaufstellung eines 2. Generalverkehrsplanes (GVP) sein.
Ein solcher, vom Regierungspräsidium und der Stadt gemeinsam für die klassifizierten Straßen aufzustellender Plan, ist immer noch Voraussetzung für die Dringlichkeitsbewertung des Bundes in Berlin für den Bundesstraßenausbau. Das Ergebnis dieses 2. GVPs für Bretten lag 1987/88 vor und ergab die Netzvariante 61 (Südwest-Tangente über den Rechberg) als die Trasse mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis. M. W. haben aktuellere Netzfallberechnungen dies auch 2009 wieder bestätigt.
Im März 2010 hatte ich Herrn OB Wolff daher in einer Mail vorgeschlagen, dass die Stadt planungkostenmäßig in Vorlage treten sollte und diese Trasse zwar in Abstimmung mit, aber ohne Kostenbeteiligung vom Reg. Präs. so planen lässt, dass sie jederzeit in ein Planfeststellungsverfahren gehen könnte. Leider hatte ich auf diesen Vorschlag nie eine Reaktion erhalten, und die Verkehrsproblematik erhielt keinerlei Priorität im Aktionsplan von OB Wolff.
Nun führt OB Wolff als „sehr ermutigend“ aus, dass laut rotgrünem Verkehrsminister Herrmann nur schon planfestgestellte Projekte innerhalb von 50 Jahren finanziert werden könnten. Hätte Bretten vor fünf Jahren jene Trasse ausgeplant und ins Verfahren gegeben, wäre es jetzt wenigstens in dieser Liste dabei.
Statt dessen hat OB Wolff dieses fundamentale Brettener Verkehrsproblem 2015 mit der Aufnahme in das ISEK-Verfahren wieder zurück auf „Start“ vom Jahr 1986 gesetzt, als der 2. GVP in Auftrag gegeben wurde. Die Studienarbeit über die Südwest-Umgehung als Alternativtrasse kann ggf. eine tragfähige Kostenschätzung dieser Trasse und damit die Berechnung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses bringen. Trotzdem ist Bretten danach nicht weiter als 1987, weil nicht 2010 am Ergebnis des GVPs angeknüpft wurde.
Daher hätte es mich wenigstens etwas befriedigt, die Studienarbeit der TH Karlsruhe außerhalb des ISEK-Verfahrens zu forcieren.
Buhu, Buhu, jetzt wollen die auch noch eine Umgehungstraße. Habe ich denn nicht schon alles in Bretten für den Verkehr getan , die Georg- Wörner- Str. runtergestuft, die Pforzheimer Straße auf die B35 verlegt, Sporgasse verkehrsberuhigt eine riesige offene LKW- Verbotszone in der Innenstadt geschaffen.
Gut wir wissen ja dass sich die Zahlen auf dem Papier gut schreiben lassen wenn es darum geht dass die Verklehrsteilnehmer dieser Straßen in Zukunft ja auf der B35 über Alex-, Melanchthon- und Wilhelmstraße fahren sollen.Es wird sich auch keiner wundern wenn der Schleichverkehr in der Wanne mehr werden wird, Mansdörfer jedenfalls nicht. Was glaubt Ihr denn warum die Querungshilfe von der Ruiter Str. zur B294 gebaut, und alles baulich so gerichtet wurde dass das gut befahrbar ist? auch wenn es nie so geplant war und die Anwohner wahrlich überfahren werden, das ist doch der ideale Schleichweg! haben wir das nicht gut gemacht?
Als man gemerkt hat wie die damals im Osten geplante und abgelehnte Umgehungsstraße fehlte brauchte mein Vorgänger doch eine Alternative. Die Reuchlinstraße habe ich jetzt auch extra so umbauen lassen dass sie mehr Verkehr aufnehmen kann. Wohngebiete hin oder her der Verkehr muss fließen. Gut die Bewohner maulen, aber wen interessiert das schon im Rathaus ?
Und mit meinem neuen Bürgermeister habe ich jetzt natürlich einen besonders qualifizierten Mann zur Seite bekommen, er hat sich unter vielen Bewerbern als der Richtige herausgestellt!!
DARUM Augen auf bei der nächsten Oberbürgermeisterwahl