„Unausgegorenes Verkehrskonzept“

Anwohner der Georg-Wörner-Straße protestieren gegen Aufhebung der Einbahn-Regelung
Schon heute mehr als 9 000 Fahrzeuge täglich
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Scharf kritisiert wird die von Oberbürgermeister Metzger angekündigte neue Verkehrsregelung in der Brettener Innenstadt von Anwohnern der Georg-Wörner-Straße. Diese Straße ist von den Änderungen, die durch die Blockade der Pforzheimer Straße ausgelöst wurden, besonders stark betroffen, weil sie künftig wieder in beiden Richtungen befahrbar sein soll. Dieses Verkehrskonzept sei unausgegoren, erklären Anwohner und fordern, die Einbahnstraßenregelung zu belassen und tragfähige Konzepte zur Verkehrssituation in Bretten zu entwickeln.
Bereits vor sechs Jahren, als die Aufhebung der Einbahnstraßenregleung schon einmal im Gespräch war, schlossen sich Anwohner der Georg-Wörner-Straße zu einer Bürgerinitiative zusammen. „Nach beinahe sechs Jahren Ruhe an der Gegenspurfront versucht die Stadtverwaltung nun, im Handstreich altes Terrain wieder zurückzugewinnen und die Einbahnstraßenregelung der Georg-Wörner-Straße wieder aufzuheben“, heißt es in dem Brief an den OB. „Einige Ungereimtheiten“ sehen die Anwohner im Verkehrskonzept der Verwaltung. Die Einführung des Einbahnverkehrs in der Georg-Wörner-Straße vor 15 Jahren habe sich laut Metzgers eigenen Worten bisher bewährt. Trotzdem wolle die Verwaltung jetzt bewährte Regelungen für vermeintliche Verbesserungen anderer Stadtbereiche opfern.

„Ist den Bewohnern der Innenstadt bewusst, dass eine in beide Richtungen befahrbare Georg-Wörner-Straße eine willkommene Abkürzung für den Durchgangsverkehr darstellt und so zusätzlichen Verkehr in die Stadt ziehen wird? Bereits heute fahren über 9 000 Fahrzeuge (Personenwagen und Lastwagen) pro Tag durch unsere Straße. Eine Verdoppelung dieses Verkehrsaufkommens wird zu einem Kollaps führen, den auch andere Straßen der Innenstadt ausbaden müssen.“ Die versprochene Entlastung sei letztendlich Illusion, sagt die Bürgerinitiatiative voraus.

Die Anwohner der Georg-Wörner-Straße beklagen auch, dass die diese Woche angekündigte Regelung übereilt eingeführt werde: „Der Brand im Hebererhaus war am 7. September 2007. Jetzt muss innerhalb einer Woche eine Zweibahnregelung eingeführt werden ohne hinreichend die damit zusammenhängenden Risiken berücksichtigt zu haben. Diesen Aktionismus wünschen wir uns bei der Überwachung des Baufortschritt der Arbeiten am Husarenbaum oder im Postweg, der ebenfalls für eine Entlastung sorgen würde.“

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9 Antworten zu „Unausgegorenes Verkehrskonzept“

  1. D-F sagt:

    Es scheint in der Tat so, dass die ihr kommunales Mandat mit einem geistigen Maulkorb versehen hätten!

  2. n.n. sagt:

    Komisch ist doch wohl nur, dass ausser in einer Altstadtgasse Verkehr in der Durchfahrt gehindert wurde der da ja lt. Gesetz u. Ordnung ja ehe nicht dort fahren durfte, aber sonst zum aktuellen Thema, ob Tunnel oder Georg-Wörner-Str.,oder die bekannten Verkehrsprobleme in Bretten die ja seit mind. 20J ungelöst und höchstens in die Peripherie verschoben wurden, sich in den Medien keiner der Damen u. Herren Stadträte geäusert hat? schöne Volksvertreter.

  3. l-rd sagt:

    So wie vieles in Bretten!

  4. Th. sagt:

    Mit einem Wort: Kontraproduktiv!

  5. pp sagt:

    Eine wie auch immer artikulierte Leisetreterei der unmittelbaren Anwohner sowie deren Nachbarschaft wird der Unteren Straßenverkehrsbehörde Bretten nicht sichtlich imponieren.

  6. -rl- sagt:

    „Anwohner der Georg-Wörner-Straße protestieren…“(nur in der Zeitung?)

    Anstatt medienwirksam mit Plakaten auf die Straße und vor das Rathaus zu gehen…

    …und einen Fachanwalt für ihre Interesse streiten zu lassen. Auf jeden Fall billiger als gesundheitliche Dauerschäden durch Lärm, Abgase und Feinstaub.

  7. urs. sagt:

    Einfallslos und daher konzeptionslos!

  8. S. sagt:

    Die Untere Straßenverkehrsbehörde Bretten hat für mich den Überblick total verloren!

  9. mm sagt:

    Das wirkliche Konzept des OB Metzger lautet doch wie folgt : „Divide et impera“, unter seinen Bürgern Zwietracht und Uneinigkeit zu säen, um so in seiner Machtausübung ungestört vom „Volk“ zu bleiben. Man lese die Artikel aus den Jahren 1986 / 1987 zum Thema Bündelungstrasse, bzw. den damals diskutierten insgesamt 17! Vorschlägen zur Verbesserung der Brettener Verkehrsverhältnisse. Rezept identisch !
    Wenn die Brettener schlau sind, packen sie das wirkliche Problem beim Schopf und lassen sich nicht gegeneinander aufbringen !

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