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erstellt am 6.12.2006
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Die "Bündelungstrasse" Mit dem Wechsel in der Verwaltungsspitze, Paul Metzger war gerade wenige Monate im Amt, sollte im Rahmen der von ihm eingeleiteten "Zeitenwende" und wegen der in seinem Wahlprogramm versprochenen Besserung für die Brettener Verkehrsver-hältnisse, im Jahre 1986 in Bretten ein neuer Generalverkehrs-Plan erarbeitet werden. Dazu wurde ein umfangreiches Verkehrsgutachten (1986) und
Prognoseberechnungen von einem Ingenieurbüro angestellt. Das
Regierungspräsidium stellte dazu noch „Netzfallberechnungen” an. BNN vom 02.02.87 "Eile geboten" : BNN vom 24.3.88 : "Beim Brettener Tempo kommen nicht alle mit" Die von OB Metzger favorisierte Bündelungstrasse war im Zusammenhang mit der Südmgehung von Gölshausen geplant und sollte, entlang der Gleise der Bahn, vorbei am Schwimmbad, durch einen Tunnel parallel zum Eisenbahntunnel, vorbei an den Häusern in der Kleiststrasse, in den Wannenweg und dann in die B294, die Pforzheimer-Strasse führen. In einem Zeitungsartikel vom 31.5.1986, erläuterte Metzger die geplante Führung der Trasse :
Nach den bisherigen Vorstellungen wird die zweispurige Strasse insgesamt 9,5 Meter breit sein, einschließlich eines beidseitigen Schrammbords von jeweils einem Meter. An geeigneten Stellen müssen dazu noch Haltebuchten eingeplant werden. Die insgesamt 40 Millionen Mark teure Strasse sieht unter anderem an technischen Bauten einen bergmännisch angelegten Tunnel von 225 Metern Le und eine Galerie von 230 Metern Länge vor. So sollte eine Brettener "Verkehrsdrehscheibe" nach diesen Planungen an der Pforzheimer Strasse entstehen, beim jetzt neu angelegten Kreisel Kraichgaucenter. Hier wären Strasse und Schiene, auch die Stadtbahn, "miteinander verknotet".
im Bild links oben befinden sich Pfeile, mit denen Sie den Bildausschnitt verschieben können. Mit + und - verändern Sie den Zoom-Faktor. Dieser massive Eingriff in die Wohnbebauung und die Tangierung des Freizeit-Zentrums blieben natürlich nicht ohne Reaktionen aus der Bevölkerung, es bildete sich eine "Bürgerinitiative Bündelungstrasse". Ziel war in erster Linie die Verhinderung der Trasse, aber auch eine konstruktive Zusammenarbeit mit den damaligen weiteren Initiativen : "Melanchthonstrasse", "Liststrasse", "Gölshausen", "Merianstrasse", "Ostring", "Seeshälde", "Bürgerinitiative zur Erhaltung des Freizeitwertes" und weiteren. In kurzer Zeit gelang es der BI Bündelungstrasse 2000 Unterschriften gegen das Projekt zu sammeln. OB Metzger, der schon damals mit dem ihm eigenen und ihn auch noch heute auszeichnenden Stil mit seinen Bürger (-Initiativen) umsprang, leugnete die ihm von der BI vorgeworfene Absicht, durch die Öffnung der Autobahn (Pforzheim-Nord), zusätzlichen Verkehr anzuziehen, um damit die Bündelungstrasse notwendig und durch den Bund finanzierbar zu machen. Er erklärte im April 1987 : "Ich will die Autobahn nicht aufmachen". Eine Bestätigung der Absichten Metzgers erhielt die BI Bündelungstrasse dann im Artikel vom 7.4.1987 "Offener für Gäste, aber auch für Autoschlangen" Bei den Gemeinderäten wurde die Bündelungstrasse teilweise durchaus kritisch gesehen, für die CDU erklärte Hochberger : "weder beim Bund noch beim Land ist die Verkehrsführung akzeptiert,
geschweige denn in einem Verkehrswegeplan enthalten. Den Gemeinderäten
der 50er Jahre mache man noch heute den Vorwurf, die B 35 zu eng an die
Stadt gelegt zu haben. Um wieviel kritischer müßte eine
Bündelungstrasse quer durch die Stadt und die Erholungsgebiete gesehen
werden? Einen Dämpfer erhielt die Idee der Bündelungstrasse von Regierungspräsident Dr. Adolf Bieringer, der die Finanzierbarkeit der "Plötzlich 40 Millionen Mark" kostenden Lösung in Frage stellte. Das Ende der Idee kam beinahe so schnell wie ihr plötzliches Auftauchen, am 13.4.1988 konnte man im Amtsblatt lesen : Die Bündelungstrasse, als die derzeit am wenigsten effektive fürdie Kernstadt, wurde ausgeschieden. Wer jedoch glaubt, Geschichte und die mit ihr verbundenen "Irrungen und (Ver-) Wirrungen" wiederholten sich nicht, sollte sich im Jahr 2006 nach der Lösung der Verkehrsprobleme bei der Fraktion der Grünen im Brettener Gemeinderat erkundigen. Dort schlägt man eine "Wannentunnel parallel Kraichgaubahn (B294 + L1103)" getaufte Lösung vor, mit dem gleichen Verlauf, der Tunneleingang kommt etwas näher zur Pforzheimerstrasse, der Teil beim Schul-
und Sportzentrum wird in eine Röhre verpackt. Wirklich neu daran ist nur der (Wieder-) Entdecker, man sollte diese Trasse deshalb griffiger "Mansdörfer-Trasse" nennen. Es wird also die "unendliche Geschichte" der Brettener Verkehrspolitik nach genau 20 Jahren weitergeführt, mit neuen Darstellern, aber alten Ideen. Wieder wird Geld für Gutachten und Planungen ausgegeben, Bürger in Angst und Schrecken versetzt. Presseberichte aus den Jahren 1986 - 1988 betreffend die Bündelungstrasse können Sie mit diesem Link aufrufen und nachlesen
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