Traum vom Investor

Das war’s dann also: Die Brettener Innenstadt hat ihren Magneten verloren. In wenigen Tagen wird das Kaufhaus Schneider für immer schließen. Und eine schmerzliche Lücke im Einzelhandelsangebot hinterlassen.
Und nun? Das altbekannte Ritual wird sich erneut abspielen: Kommunalpolitiker werden mit sorgenzerfurchter Stirn davon reden, dass man jetzt dringend einen Investor brauche, der hier sein Kapital anlegen möchte. Die Vertreter der Geschäftswelt werden um das Überleben des Einzelhandels bangen und versuchen, einen neuen Kundenmagneten herbeizureden.

Nur: Dieser wird nicht kommen. Den Traum vom Investor, der aus heiterem (oder eher düsterem) Himmel jenen Konsumtempel herbeizaubert, mit dem Brettens Innenstadt zum Shopping-Paradies wird, diesen Traum haben Kommunalpolitiker und Geschäftsleute schon lange geträumt, ohne dass er wahr wurde. Was bei nüchterner Betrachtung auch kein Wunder ist. Denn das Einzugsgebiet von Bretten ist für Geschäfte in der Größenordnung von Mediamarkt oder C&A schlicht zu klein. Die Kernstadt, darum herum ein paar Dörfer, und schon beginnt der Dunstkreis von Pforzheim, Bruchsal und Karlsruhe. Da lohnt es sich einfach nicht, große Konsumtempel aufzumachen.

Das aber will man hier nicht wahrhaben. Und so wird man jetzt auch weiter den Bau einer Tiefgarage neben einem nicht mehr existierenden Kaufhaus vorantreiben, statt sich Gedanken zu machen, welche Rolle die Innenstadt künftig spielen könnte. Rudolf Baier

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2 Antworten zu Traum vom Investor

  1. l-rd sagt:

    Träume sind Schäume – erwache und lache!

  2. RL sagt:

    Abreisen den alten Kasten und eine schöne schöne Grünanlage hinmachen… Darunter eine Tiefgarage. Der dadurch obsolet werdende Sporgassenparkplatz für ein schönes Einkaufszentrum nutzen…

    Vielleicht noch ein paar Baustellen in Richtung KArlsruhe aufmachen, dass man 3 Stunden braucht um dort hinzufahren und schon kommt der Blödmarkt nach Bretten…

    PS: Pforzheim ist für mich keine Alternative. Die bescheuerten Ampelanlagen mit rote Welle Schaltung haben mich vergrault – ich gebe dort mein Geld nicht mehr aus.

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