Tourismusverband hat die Krise überwunden

Kraichgau-Stromberg wird weiter als Einheit beworben
Sieben Kommunen jetzt doch auch in Heilbronn Mitglied
Von unserem Redaktionsmitglied Tina Kampf
Oberderdingen. Der Kraichgau-Stromberg-Tourismusverband (KST) scheint seine Krise überwunden zu haben: „Wir starten gemeinsam jetzt richtig durch“, erklärte gestern beim Jahresgespräch der Werbegemeinschaft in Oberderdingen der Vorsitzende Paul Metzger – der noch vor wenigen Wochen mit Rücktritt gedroht hatte. (Siehe auch Kommentar.)
Davon war gestern keine Rede mehr, obwohl inzwischen eingetreten ist, was Metzger einst kategorisch ausgeschlossen und letztlich die Krise verursacht hatte: Sieben der insgesamt 48 Kommunen gehören nicht nur dem KST, sondern auch der neu gegründeten Touristikgemeinschaft Heilbronner Land an. Für die von Metzger einst als „völliges Unding“ bezeichnete Doppelmitgliedschaft hat sich bei einer Sondersitzung die Mehrheit des KST-Vorstandes ausgesprochen, der sich zudem einstimmig zur bisherigen Verbandsarbeit bekannte:

„13 Jahre professionelle Tourismusarbeiten zeigen, dass die Entscheidung für den Kraichgau-Stromberg richtig war und ist“, heißt es in einer Erklärung. Das gemeinsame Ziel aller Gründungsmitglieder bleibe eine starke, kompakte Landschaftsmarke, die sich am umkämpften touristischen Markt durchsetzen könne. Und für diese gemeinsame Arbeit sollen die Mitglieder den Plänen zufolge künftig mehr Geld ausgeben: „Wir werden im März über eine Beitragserhöhung entscheiden“, sagte Kassier Thomas Nowitzki. Das Budget der Gemeinschaft betrage derzeit knapp 300 000 Euro im Jahr – und solle künftig auf etwa 350 000 Euro ansteigen. „Dann können wir etwa mehr Messen besuchen“, erklärte der Oberderdinger Bürgermeister.

In voller Höhe zur Kasse gebeten werden auch die Gemeinden aus dem Kreis Heilbronn, die zunächst wegen der Mehrbelastung durch die Doppelmitgliedschaft um einen Rabatt gebeten hatten. „Dass sie jetzt voll und künftig eben auch mehr als bisher zahlen zeigt, dass sie wirklich bei uns mitmachen wollen und ihnen an der Sache liegt“, erklärte Metzger. Deshalb mache er auch als Vorsitzender weiter und akzeptiere, dass einige Gemeinden zwei Verbänden angehören. Diesen Weg gehen Brackenheim, Cleebronn, Eppingen, Güglingen, Pfaffenhofen, Schwaigern und Zaberfeld. Lauffen am Neckar und Nordheim sind dagegen aus dem KST ausgetreten.

Ziel bleibe in jedem Fall, die Landschaftsmarke Kraichgau-Stromberg als feste Größe in Baden-Württemberg zu stärken und in Deutschland als Reiseland bekannt zu machen, versicherte Metzger. Ihm sei auch daran gelegen, weitere Mitglieder zu gewinnen. Neu beigetreten ist bereits die Gemeinde Walzbachtal. Der Verband umfasst insgesamt fünf Regionen im Gebiet zwischen Rhein und Neckar, Odenwald und Schwarzwald. Jährlich werden hier mehr als 300 000 Übernachtungsgäste und über eine Million Übernachtungen gezählt, wobei 2006 eine leichte Steigerung erreicht wurde. Größter Tourismusort im Verband ist Bad Schönborn mit mehr als 242 000 Übernachtungen.

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