Uni wehrt sich: Weltspitze

Brettener Studienzentrum widerspricht der zum Teil schlechten Einstufung durch Uni-Führer
BRETTEN. Bietet die australische Universität von Southern Queensland (USQ), die in Bretten ein Studienzentrum unterhält, unterstes Niveau oder ist sie Weltspitze? Darüber wird zur Zeit heftig gestritten.
von PZ-Redakteur Bruno Knöller
Nach dem „Good Universities, Guide to Australian Universities“ (australischer Universitäten-Führer) wird die USQ für Forschung und Lehre nur mit einem Stern von maximal fünf möglichen Punkten bedacht und befindet sich damit unter den letzten 10 der 38 Hochschulen des fünften Kontinents. Auch in Sachen Prestige schneidet die Universität nur mit einem Punkt ab. Das geht aus einem der PZ zugespielten Ausschnitt der Bewertung hervor. Was die Kritiker der Einrichtung jedoch verschweigen: Es gibt noch eine Reihe anderer Kriterien. „Danach hegt die USQ unter den 38 Universitäten Australiens an zehnter Stelle“, kontert Martin Steinbüchel, der Brettener USQ-Geschäftsführer.

„Virtuell am besten“
Eines gibt der Mann aus Oberderdingen freimütig zu: „Die Stärke der USQ ist nicht die Forschung. Darin will sie sich auch gar nicht mit anderen messen. Unser Schwergewicht liegt auf dem Fernstudium (Dual-Mode) und da sind wir weltweit die Nummer eins.“ Steinbüchel beruft sich hierbei auf eine Erhebung der Unesco vom Sommer 1999. Außerdem hegt er Zweifel an der Rangliste des Guides. Auch Brettens Oberbürgermeister Paul Metzger lässt die Nörgelei am Studienzentrum nicht gelten: „Realität ist, dass die USQ die am besten agierende virtuelle Universität in der Welt ist.“

Das Stadtoberhaupt ist überzeugt, dass Bretten auf das richtige Pferd gesetzt hat: „Wir haben als Melanchthonstadt gesehen, dass ein globaler Bildungswettbewerb stattindet“ Gleichzeitig teill er einen kleinen Seitenhieb an andere Städte aus: „Den globalen Bildungswettbewerb muss man in Deutschland erst noch lernen“.

Das European Study Centre Bretten muss sich noch mit anderen Problemen herumschlagen, weiß Geschäftsführer Steinbüchel, denn die Gegner der Einrichtung würden per Internet unter USQ für Study-Centers in London, Basel und Brüssel werben: „Dagegen klagen wir wegen illegalen Namen-Gebrauchs. Das ist ein Riesen-Heckmeck“.
Erfreulicheres vermeldet er dagegen von der Studien-Front: „Bei uns sind über 40 Studien-Kandidaten eingeschrieben, darunter einige aus Österreich, der Schweiz und einer sogar aus Frankreich.“ Business und Science seien die wichtigsten Interessens-Gebiete. Prüfungs-Standorte seien zwischenzeitlich neben Bretten auch Potsdam, Münster, Clausthal-Zellerfeld, Hamburg sowie Dornbirn in Österreich.

Letzte Woche habe er vor dem „Pflege-Forum 2000″ in der Klinik München-Großhadern gesprochen. Sein Fazit: „Aufgrund dieses Kongresses haben wir 150 Anfragen nach Nursing (akademischer Pflegeausbildung) vorliegen.“

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

3 Antworten zu Uni wehrt sich: Weltspitze

  1. Zurh. sagt:

    Frage an die Stadtkämmerei:

    Wo wurde das gebucht?

  2. Zurh. sagt:

    Eine ganz liebenswürdige Art von den gewählten kommunalen Volksvertretern in Bretten, öffentliche Gelder galant in den Sand zu setzen.

  3. kord. sagt:

    Brettener Studienzentrum nach noch nicht einmal zehn Jahren seines Bestehens pleite:

    Weltspitze!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert