„Auf dem richtigen Weg“

Kreistag billigte letzten Abschluss des Eigenbetriebs Kliniken
Gondelsheim (madl). Es ist der letzte Jahresabschluss des Eigenbetriebs Kliniken des Landkreises — und in ihn wurde alles hineingepackt, um klar Schiff zu machen für den Übergang in die neue Rechtsform und für die neue Geschäftsführung, die seit 2009 das Sagen hat.
Die Bilanzsumme für die Kliniken Bruchsal und Bretten ist auf knapp 104 Millionen Euro angestiegen (2007: 99,3). Der Jahresfehlbetrag wird dabei mit 17,2 Millionen Euro angegeben, wovon 5,8 Millionen (4,6) dem laufenden Betrieb zuzuschreiben sind und 11,4 Millionen aus „Einmaleffekten“ stammen. Diese haben verschiedene Ursachen wie etwa die vollständige Bildung von Personalrückstellungen oder die geänderte Bilanzierung von Forderungen (hier wird ein bilanzielles Ausfallrisiko von 1,4 Millionen Euro angegeben — und das Forderungsmanagement als Handlungsschwerpunkt im Jahr 2009 genannt). Gleichwohl war man sich im Kreistag einig, mit der Integration der beiden Krankenhäuser in die Regionale Kliniken Holding (RKH) das Richtige getan zu haben. Insbesondere wurde betont, dass das „Verwalten“ nicht ausreiche, um am Markt bestehen zu können. Krankenhäuser müssten nach wirtschaftlichen Methoden gemanagt werden. Man sei auf dem richtigen Weg.
Der Jahresabschluss 2008 und die Vermögensübertragung auf die neue gemeinnützige Kliniken GmbH wurden einmütig gebilligt.

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8 Antworten zu „Auf dem richtigen Weg“

  1. ine.-möll. sagt:

    @fc

    Anzahl der ärztlichen Behandlungsfehler, der ärztlichen Kunstfehler und die Anzahl der Krankenhausinfektionen

    – darüber wird keine Statistik veröffentlicht!

    Ein weites Feld für den Krankenhausausschuss des Kreistags!

  2. fc sagt:

    Wie ist denn mit der Produkthaftung im Krankenhaus? Und überhaupt im Gesundheitswesen?
    Ich meine bei den Behandlungen, wie für die gelieferten „Ersatzteile“.

  3. ghg sagt:

    Kreistag des Landkreises Karlsruhe meint:

    „Krankenhäuser müssten nach wirtschaftlichen Methoden gemanagt werden. Man sei auf dem richtigen Weg.“

    Wirtschaftlich ist nicht billig!

    Unbestritten stellen die Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitswesens neue Herausforderungen an alle beteiligten Akteure. Spätestens seit der Aufgabe des Selbstkostendeckungsprinzips haben

    – neue Managementmethoden –

    in den Führungsetagen der Krankenhäuser Einzug gehalten (wohl auch bei der Regionale Kliniken Holding (RKH), welche ab 2009 in den Krankenhäusern Bretten und Bruchsal das Sagen hat).

    Dabei stehen bis heute die Einführung von Instrumenten für die Abrechnung und das operative Controlling im Vordergrund des Interesses der meisten Geschäftsführungen und Einrichtungsträger.

    Eine einfache buchhalterische Betrachtung medizinischer Leistungserbringung ist ohne die Einbeziehung strategischer Überlegungen jedoch für eine nachhaltige Sicherstellung der Leistungsbereitschaft zerstörerisch. Aber genau dies geschieht, wenn versucht wird, einzelne Abteilungen im Sinne einer Deckungsbeitragsrechnung zu betrachten.

    Anmerkung: Die Vollkostenrechnung für die Krankenhäuser nach Kreisrat Metzger? 🙁

    Tatsache ist, dass der wirtschaftliche Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen im Grundsatz im Sozialgesetzbuch verankert ist. Darüber hinaus ist jeder Arzt dem Primat der Wirtschaftlichkeit schon aus ethischen Gründen verpflichtet, da ebendiese Ressourcen begrent sind und so effizient wie möglich zum Wohle jedes einzelnen Patienten eingesetzt werden müssen. Dies bedeutet, dass ein effizienter Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel nicht nur ökonomisch, sondern auch ethisch und moralisch verpflichtend zu fordern ist.

    Problematisch wird es aber dann, wenn unter „wirtschaftlich“ lediglich „billig“ verstanden und duch einschneidende Eingriffe in Teilbereiche des Behandlungsprozesses versucht wird, die Leistungserstellung einzelner Abteilungen effizient zu gestalten, ohne auf die Auswirkungen im Gesamtprozess zu achten. Natürlich kann es sinnvoll sein, sich beispielsweise etwa auf wenige Implantate zu beschränken. Wenn jedoch der „günstigste“ Anbieter bevorzugt wird, dessen Prothese nach der Implantation auseinderbricht, und die Reimplantation mit viel Leid für den Patienten gekoppelt ist, dann ist wenig gewonnen. Im Gegenteil werden die geringeren Einstandskosten durch die längere Prozessdauer (Aufenthaltsdauer – vormals Liegezeit) und größere Komplikationen mehr als kompensiert.

  4. joh./mü. sagt:

    Der richtige Weg kann auch ein Holzweg sein! 🙂

  5. Chr.Z. sagt:

    An mm

    Erhebliche Zweifel sind angebracht!

  6. mm sagt:

    solange der Kreistag sich selbst bestätigt, dass er auf dem richtigen Weg ist, sind Zweifel angebracht…

  7. ed./La. sagt:

    „Auf dem richtigen Weg“

    Wohin?

  8. ed./La. sagt:

    Verlust 2008 von 17,2 Millionen Euro, der vom Steuerzahler ausgeglichen wird.

    Forderungsmanagement mit 1,4 Millionen Euro Ausfallrisiko – hat man dort schon mal was von Factoring gehört?

    Und all dem begegnet man einzig und allein mit einer neuen Rechtsform.

    Lachhaft! 🙂

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