Krise ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen

Arbeitslosenquote gestiegen, freie Stellen zurückgegangen
Fachkräfte sind nach wie vor gesucht

Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Die Wirtschaftskrise ist jetzt auch auf dem Brettener Arbeitsmarkt angekommen. Innerhalb eines Monats kletterte die Arbeitslosenquote im Bereich der Brettener Filiale der Agentur für Arbeit um 0,3 Prozentpunkte und liegt nun bei 4,3 Prozent. Der geht aus dem jüngsten Monatsbericht der Agentur hervor, der gestern veröffentlicht wurde. Allerdings sieht die Lage immer noch besser aus als vor einem Jahr. Damals hatte man in Bretten noch eine Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent gemeldet.


Um 77 stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember auf 1 145. Genau 334 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, gleichzeitig beendeteten nur 254 ihre Arbeitslosigkeit.

Der Vergleich mit den Zahlen vom Dezember 2007 belegt, wie sehr sich die Lage verschlechtert hat: Um 18 Prozent ist die Zahl der Arbeitslosen-Meldungen gestiegen, gleichzeitig sank die Zahl jener, die die Arbeitslosigkeit beendeten, um zehn Prozent.
Stieg auf der einen Seite die Zahl der Arbeitslosen an, sank auf der anderen die der freien Stellen: Nur 196 Stellenangebote konnte die Brettener Agentur im Dezember den Bewerbern unterbreiten, das waren 44 weniger als im November. Der Vergleich mit dem Dezember 2007 zeigt, dass eine kurzfristige Besserung der Lage wohl kaum zu erwarten ist.
Damals lag zwar die Quote deutlich höher als heute, aber die Zahl der offenen Stellen war ein Drittel höher als jetzt.
„Fachkräfte werden aber nach wie vor gesucht. Sie sind nach wie vor Mangelware“, erklärt Florence Lingenfelser, die Chefin der Brettener Agentur für Arbeit. Im Kontakt mit den Arbeitgebern vor Ort versuche man, freie Stellen zu akquirieren. Gleichzeitig setze die Agentur auf die Qualifikation der Arbeitnehmer, um das Risiko der Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
„Die jüngste Entwickluing hat vor allem Leute getroffen, die eine nur geringe Qualifikation aufzuweisen haben.“
Insgesamt seien die letzten Monate auf dem Arbeitsmarkt im Raum Bretten glänzend gelaufen, resümiert Lingenfelser.

Dass nun ein Einbruch gekommen ist, überrasche wenig und sei nicht anders als in anderen Regionen auch. Eine kurzfristige Besserung der Situation erwartet Florence Lingenfelser jedenfalls nicht. „Ich rechne damit, dass die Arbeitslosenzahl im Januar nicht sinken wird.“

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