Leserbrief : Kompetenz erheblich anzuzweifeln

Zum Bericht über die letzte Sitzung des Brettener Gemeinderates des abgelaufenen Jahres erhielten wir folgenden Leserbrief:

„Geld regiert die Welt!“ – Dieses Fazit können die Brettener Bürger aus der Gemeinderatssitzung vom 19.12.2000 ziehen. Die Belange des Umwelt- und Naturschutzes und das Interesse der Bürger an einem intakten und lebenswerten Lebensraum müssen dahinter zurückbleiben. Und – nur so lassen sich die Aussagen unseres Herrn Oberbürgermeister Metzger deuten – es wird so weitergehen – und kein Ortsteil darf sich sicher sein, dass dort nicht bald ähnliche städtebauliche Todsünden begangen werden. Dies ängstigt um so mehr, als die städtebauliche Kompetenz der kommunalen Entscheidungsträger, lässt man das Planungs-Hickhack der letzten Wochen noch einmal Revue passieren – erheblich anzuzweifeln ist.

Denn eines ist sicher: Der überaus große und von ihm selbst auch hochgelobte stadtplanerische Einsatz unseres Herrn Oberbürgermeisters hätte ohne die wütenden Proteste und die kompetente und konstruktive Kritik der Rinklinger Bürger sicherlich nicht stattgefunden.

Das Ergebnis kann jedoch trotz allem nicht befriedigen und stellt eine Ohrfeige für das Engagement der Rinklinger dar, die immerhin in nur einer Woche über 450 Unterschriften gegen die Bebauungsplanänderung gesammelt haben. Diese offenkundige Willensäußerung der Rinklinger Bürger war jedoch den Fraktionen der sogenannten Volksparteien im Gemeinderat kaum eine Erwähnung wert. Und es kam noch schlimmer: Zu den Zukunftsperspektiven der gewerblichen Nutzung des Rinklinger Tals ließ sich Herr Hochberger gar zu der Aussage hinreißen, dass der Gemeinderat nur über aktuelle Planungen entscheiden könne; was in der Zukunft geschehe, könne mithin niemand voraussehen.
Hier hat man sich doch offenkundig um die Aussage gedrückt, was man im Rinklinger Tal bereit ist zu akzeptieren. Das Fazit muss also heißen: Mittel- bis langfristiges Denken bei kommunalpolitischen Entscheidungen: Fehlanzeige.

Sabine Eilber
Am Kindergarten 3
Bretten

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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2 Antworten zu Leserbrief : Kompetenz erheblich anzuzweifeln

  1. ghg sagt:

    Am 26. September 2006 wurde der ehemalige Stadtbaudirektor Lange vom Brettener Gemeinderat in den Ruhestand verabschiedet.

    War er für städtebauliche Kompetenz auf der Gemarkung Bretten zuständig? Oder gab es noch einen zweiten Mann mit städtebaulicher Kompetenz: Seinen Dienstvorgesetzten etwa?

    Denn in der Gemeinderatssitzung am 19.12.2000 (s.o.) musste er es wohl ganz allein gewesen sein. 🙂

  2. ghg sagt:

    Auf den Tag genau zwölf Jahre alt ist der obige Leserbrief von Frau Eilber.

    Er könnte ohne Änderung auch heute geschrieben worden sein. Denn die städtebauliche Kompetenz der kommunalen Entscheidungsträger hat sicherlich nicht zugenommen, sondern sogar eher abgenommen. Woher soll es auch kommen, wenn nicht ein einziger aus dem durchlauchten Volksvertreterkreis Architektur und Städtebau studiert hat?

    Mittel- bis langfristiges Denken bei den kommunalpolitischen Entscheidungen erfordert die Fähigkeit zum Denken. Da trifft die Bewertung Fehlanzeige voll zu!

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