Angemerkt

Der massenhafte Tod der Honigbienen im Rheintal ist ein weiteres Warnsignal unserer geschundenen Natur. Niemand sollte diesen Vorgang auf die leichte Schulter nehmen. Schließlich handelt es sich bei der Honigbiene nicht um irgendein Insekt. Nein, mit der Bestäubung der Blüten trägt die Apis mellifera maßgeblich zur Nahrungsmittelproduktion bei. Mit Blick auf ihre wirtschaftliche Bedeutung stufen Experten die Bienen nach Rindern und Schweinen bereits auf Platz drei für die industrielle Landwirtschaft ein.
Eine Vielzahl von Gemüse- und Obstsorten sind auf die Befruchtung der fliegenden Arbeiterinnen angewiesen. Deshalb muss die Politik die Forderungen der badischen Imker ernst nehmen. Neben der Frage des Schadenersatzes muss aber auch geklärt werden, wieso so gefährliche Pflanzenschutzmittel überhaupt zugelassen werden? Hat hier die Kontrolle der Chemiekonzerne durch die staatlichen Landwirtschaftsbehörden versagt? Dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Ende vergangener Woche als Folge des badischen Bienensterbens die Zulassung von acht Saatgutbehandlungsmitteln wieder einkassiert hat, legt den Verdacht der Schlamperei nahe. Landwirtschaftsminister Peter Hauk und die Spezialisten der Landwirtschaftlichen Forschungs- und Untersuchungsanstalt auf dem Augustenberg in Karlsruhe werden in den kommenden Tagen jede Menge kritische Fragen beantworten müssen.

Rainer Haendle

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