Ein zweiter Marktplatz an der Sporgasse

Brettener CDU stellt Konzept für künftiges Sanierungsgebiet vor / Straße nach hinten
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Ein konkreter Vorschlag zur Neuordnung des Areals an der Sporgasse und der nördlichen Innenstadt kommt von der Brettener CDU. Der Gemeinderat hat kürzlich beschlossen, das Gebiet im Osten der Altstadt erneut für ein Sanierungsprogramm anzumelden, nachdem dort bereits vor rund 30 Jahren ein Sanierungsvorhaben nach damaligen städtebaulichen Vorstellungen realisiert worden ist. Damals entstanden unter anderem der große Parkplatz an der Sporgasse.
Insbesondere diese Freifläche in unmittelbarer Nähe des Zentrums gab immer wieder Anlass zur Kritik und regte zu Gestaltungsvorschlägen an. In einer Veranstaltung in der „Krone“ stellte nun die Brettener CDU ihre Vorschläge zum Thema vor. Stadtverbandsvorsitzender Michael Nöltner betonte dabei die große Chance für die Innenstadt, die sich durch eine Neuordnung des Sporgassengebietes ergebe.
Die konkreten Möglichkeiten beleuchtete Stadtrat und Architekt Jürgen Fetzner. „Die heutige Situation ist das Ergebnis einer Stadtentwicklungsmaßnahme, deren Entwicklungsziele sich vornehmlich auf die Lösung des sich verstärkenden Verkehrsaufkommens in der Innenstadt konzentrierten“, so Fetzner. Schon 1914 habe man über die Aufweitung der Gassen im Bereich nördlich der Weißhofer- und der Melanchthonstraße in den Ratsgremien diskutiert. Doch erst die die Entwicklung ab den 60er Jahren zwang zu einer verkehrsgerechten Lösung. Auf der Grundlage mehrerer Verkehrsgutachten beschloss der Gemeinderat damals den Ausbau der Achse Engelsberg – Sporgasse als Teil eines innerstädtischen Verkehrsringes. „Die Verkehrsproblematik sei auf diese Weise zwar annähernd gelöst worden – außen vor blieb jedoch die Stadtgestaltung“, so Fetzners Fazit.

Mit einer Skizze über das Plangebiet erläuterte der Architekt und Kommunalpolitiker die Entwicklungsziele der CDU. Die innerstädtischen Verkehrsstrukturen gestatten keinen Verzicht auf die sehr wichtige Verkehrsachse Sporgasse. Eine Verlagerung in Randbereiche sei grundsätzlich auszuschließen. Als breites Band durchschneidet sie das Plangebiet. Eine Untertunnelung könnte nur vordergründig zu einer Lösung führen. Sie sei auch aus topografischen Gründen sehr problematisch.
Hingegen führe aber eine Verlagerung der Straße nach Norden zu einem Plankonzept, das Grundlage einer urbanen Entwicklung der nördlichen Innenstadt sein soll. Die Sporgasse würde im Bogen von der Apothekergasse über den nördlichen Rand des heutigen Parkplatzes bis zur Einmündung an der Weißhoferstraße führen. Zwischen der neuen Trasse und der Randbebauung der südlichen Sporgasse öffnet sich nach diesem Plan ein Areal, das mit flankierenden, neu zu errichtenden Gebäuden einen innerstädtischen Raum markiert, der einer vielfältigen Nutzung zugewiesen werden könne.
Fetzner sieht die Möglichkeit hier, ergän-zend zum Marktplatz, eine Ausweitung des Wochenmarktangebotes zu installieren, die-ses erweitert durch ein „Marktdach“, das Witterungsschutz für Marktstände bieten kann. Dieses könnte ebenfalls als Festzelt dienen, als zentrale Einrichtung bei den verschiedenen Festen in der Innenstadt. Auch für das Peter- und-Paul-Fest wäre somit die Möglichkeit gegeben, am traditionellen Ort das Festzelt und den notwendigen Rummelplatz zu betreiben.

Ebenso findet in diesem Plan auch der ruhende Verkehr Berücksichtigung. Fetzner erläutert den Vorteil eines Angebotes von oberirdischen Parkplätzen, die aber nur für Kurzparker auf eine beschränkte Zeitdauer angeboten werden sollten. Die Langzeitparker hingegen sollten die Parkplätze in Parkgaragen oder Parkdecks vorfinden. Und schließlich wird auch der ÖPNV mit Bushaltestellen in das Konzept eingebunden.
Die Effekte dieses Entwicklungskonzeptes trügen nach Einschätzung der Brettener CDU bei zu einer Steigerung der Attraktivität der Innenstadt bei, gerade im Blick auf die Konkurrenz auf der „grünen Wiese“. Fetzner nennt dabei Einkaufsmöglichkeiten und Parkplatzangebot, Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und schließlich die Durchmischung mit einem attraktiven Angebot an Wohnungen im innerstädtischen Umfeld.

Ausdrücklich betont Fetzner die Durchmischung des Wohnungsangebotes für Familien und Senioren im Sinne einer generationenübergreifenden und betreuten Wohnstruktur, wie sie bereits von der katholischen Kirche ins Auge gefasst worden ist. „In diesem Konzept liegt das Fundament der Zukunft einer lebendigen Innenstadt von Bretten“.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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13 Antworten zu Ein zweiter Marktplatz an der Sporgasse

  1. Olg. sagt:

    Der Stadtpfeifer pfeift viel zu wenige Fouls und viel zu viele Freistöße!

  2. tors. sagt:

    Beiträge in den Brettener Nachrichten von journalistischen Mitarbeitern auf der Lokalseite Bretten sind teils kritisch, teils sehr unkritisch.

    So werde ich die Hoffnung auf mehr kritische Informationen nicht aufgeben.

  3. Rich.S. sagt:

    Immerhin beschäftigt sich der Stadtpfeifer im „Kurier“ ab und zu kritisch – aber meistens harmlos – mit der städtischen Kommunalpolitik.

  4. pet. my. sagt:

    Zumindest bietet das Blatt eine überwiegend wohlwollende – relativ unkritische – Berichterstattung über die Arbeit der Brettener Stadtverwaltung.

  5. M.-Zieb. sagt:

    Schwierig zu beantworten ist die Frage, ob die Brettener Woche eine Werbezeitung – wie „Der Kurier“ und das Bruchsaler „Wochenblatt“ ist.

  6. jörg. sagt:

    Ich jedenfalls tue mir vor allem die Fotos mit den altbekannten Gesichtern der beiden zu häufig abgelichteten Brettener Kommunalpolitiker nicht an.
    Sie und andere bedeutende Persönlichkeiten aus dem Rathaus sind mir bestens bekannt.
    Also, Direktablage Papierkorb!

  7. Frz. sagt:

    An vielen Briefkästen steht: Keine Werbung!

    Es kann an den Austrägern liegen, ob sie die Brettener Woche reintun. Oder sie haben vom Vertrieb genaue Anweisungen für diese Fälle.

  8. a-s sagt:

    Die Brettener Woche – das Werbeblatt für die Stadtverwaltung – wandert bei mir regelmäßig ungelesen ins Altpapier.

  9. ludw. sagt:

    Ergänzung zum 4. Kommentar mm: „die Brettener Woche vergab in einem Jubelartikel „Bestwerte“.

    Es heißt, was kostenlos abgegeben wird, kann nichts Besonderes sein.
    Die Brettener Woche wird mit dem Amtsblatt der Stadt Bretten kostenlos zugestellt.
    Nur deren Leser können beurteilen, ob sie was Besonderes ist. Wobei das Amtsblatt keiner besonderen Beurteilung bedarf.

  10. mm sagt:

    Es wird auf jeden Fall großartig, oder, wenn die Propagandaabteilung mal was anderes ausprobieren will :
    klasse, geil, super, toll, spitze, perfekt, genial, astrein, prima, wunderbar, excellent, fantastisch, sensationell, vollendet, hinreißend, ohne gleichen, allererste Sahne, sagenhaft, fabelhaft, wundertoll, bestens, superior, premium, hervorragend, ausgezeichnet, schön, affengeil, TOP, knorke, phänomenal, hamma, riesig, krass, bombe, brilliant, spektakulär, cool, unvergleichlich.
    Das ganze natürlich in „Rekordzeit“ gebaut, die Förderung entspricht dem „Höchstwert“, Besucherfrequenz (bei der Einweihung)stellt einen „Spitzenwert“ dar, der Umsatz (auch bei der Eröffnung) entsprach dem „Maximum“ des Vorstellbaren, die Brettener Woche vergab in einem Jubelartikel „Bestwerte“ und last but not least, OB Metzger hatte ein „Allzeithoch“.

  11. B-L sagt:

    Mal abwarten, was die Stadtverwaltung an großartiger Planung verkünden wird.

  12. Rd sagt:

    Da wird es mit den Planungen aber allerhöchste Zeit!

  13. -an-i- sagt:

    „Schon 1914 habe man über die Aufweitung . . .“
    „…die Entwicklung ab den 60er Jahren…“
    „…künftiges Sanierungsgebiet… demnach um 2015 – könnte hin kommen.

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