Ein Signal an die Umwelt

Freitag Spatenstich für erste Brettener Tankstelle mit Erdgas
Bretten-Gölshausen (tk). Im Bereich Langenmorgen, direkt an der westlichen Zufahrt zum Industriegebiet Gölshausen, wird die im Raum Bretten erste Tankstelle entstehen, die neben Benzin und Biokraftstoff auch Erdgas anbietet. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich, zu dem sich am Freitagmittag rund 50 Personen aus Kommunalpolitik und Wirtschaft eingefunden hatten, wurde das Vorhaben auf den Weg gebracht.
Wenn alles planmäßig läuft, könnte auf dem rund 3 500 Quadratmeter großen Areal im Januar der Betrieb aufgenommen werden, hofft Frank Gutjahr, ZG-Regionalchef Mittelbaden. In der neuen Niederlassung soll künftig die Regionalleitung der Vertriebsregion Mitte angesiedelt werden. Außerdem entstehen dort Räume für die Gastronomie. Insgesamt 1,2 Millionen Euro werden nach Aussage von Rudi App, Geschäftsbereichleiter Energie der ZG Raiffeisen Karlsruhe, investiert. Die eigentliche Erdgas-Tankstelle schlägt nach Angaben von Stadtwerke-Geschäftsführer Stefan Kleck mit rund 170 000 Euro zu Buche.
In seiner Ansprache erinnerte Oberbürgermeister Paul Metzger an die Vorgeschichte des Projektes: So sei bereits im Dezember 2003 im Aufsichtsrat der Stadtwerke Bretten der Beschluss gefasst worden, eine Erdgas-Tankstelle zu bauen. Nachdem die ZG Raiffeisen die Möglichkeit einer gemeinsamen Realisierung ausgelotet hatte, sei im August 2005 der Bauantrag bei der Stadt eingereicht worden. Die Genehmigung habe sich insbesondere beim Landratsamt sehr lange hingezogen.
Mit dem Angebot von Biokraftstoff und Erdgas vor Ort werde die „Standort-Qualität erhöht“, sagte Metzger weiter. Zudem sei dies „ein Signal an die Umwelt“. Er freue sich, „dass wir hier nicht nur Bäume entfernen, sondern auch Infrastruktur schaffen.“

Von „Entscheidungs-Hemmnissen“, die es in der Vergangenheit gegeben habe, sprach Rudi App. Letztlich sei er sogar froh, dass sich die Realisierung verzögert habe, denn „vor drei Jahren hätten wir die Erkenntnisse, die wir heute haben, noch nicht gehabt.“ Sein besonderer Dank gelte aber Stefan Kleck, der beharrlich an der Idee einer Erdgas-Tankstelle festgehalten habe.
Der Stadtwerke-Chef kündigte an, nun Kooperationsverträge mit den Autohäusern der Region zu schließen und verwies auf Zuschüsse für Käufer von Erdgas betriebenen Fahrzeugen. Er sei sich „sicher, dass sich das Angebot langfristig rechnet“.
Und der Bundestagsabgeordnete Axel E. Fischer (CDU) verwies in seinem Grußwort darauf, dass diese Tankstelle „uns alle unabhängiger von dem Faktor Erdöl“ mache.

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4 Antworten zu Ein Signal an die Umwelt

  1. äth. sagt:

    Es hat zwei Stunden lang für jeden immerhin kostenlose sechs Liter Sprit gegeben.

  2. -rl- sagt:

    ‚Er sei sich „sicher, dass sich das Angebot langfristig rechnet“.‘
    Wird deshalb jetzt – zwei Stunden lang – der Sprit verschenkt?

  3. wf sagt:

    Rund 170.000 Euro haben die Stadtwerke in die Erdgas-Tankstelle investiert. Man muss abwarten, ob und wann sich diese Investition rechnet. Neugieriger macht die Antwort auf die Frage, wann und mit welchem Betrag die Stadtwerke an die Investition für ein Kraftwerk unter Mitwirkung zahlreicher Kommunen aus Baden-Württemberg herangehen werden. Hierzu existiert bekannterweise ein einstimmiger Beschluss ihres Aufsichtsrates. Von dieser Beteiligung hört man nichts mehr oder hoffentlich doch irgendwann einmal. Der genannte Beschluss muss wohl noch reifen.

  4. hjb sagt:

    „Ein Signal an die Umwelt“ Die Überschrift hat mit der Realität nichts zu tun. Wer tankt heute Biokraftstoff und Erdgas? „Die Tankstelle macht uns alle unabhängiger von dem Faktor Erdöl.“ Wer ist mit „alle“ gemeint? Doch ein verschwindend kleiner Teil an Autofahrern, der zumindest jetzt und in naher Zukunft nicht ins Gewicht fällt.

    Tatsache ist, eine Baulücke im Industriegebiet Gölshausen wurde geschlossen. Die ZG-Raiffeisen hat einen regionalen Absatzmarkt errichtet. Der ausschließlich mit positiven Ausblicken gefeierte Spatenstich kann erst nach Inbetriebnahme der Anlage sich rückwirkend als unternehmerisch sinnvoll erweisen. Für die großmundigen Zukunftsaussichten ist es heute noch zu früh. Mehr Bescheidenheit in den Prognosen ist angesagt.

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