Leserbrief : Brettens Natur soll geschlachtet werden!

Meinung zur Verkehrsproblematik
Die zuletzt eingebrachte Lösung eine großen Südumgehung, die dem Regierungspräsidium bereits vorgelegt wurde, bedeutet die endgültige Zerstörung letzter Naturreserven um Bretten. Selbst vor dem Landschaftsschutzgebiet im Salzachtal würde die 11km lange Trasse nicht haltmachen. Sie soll nördlich des Karlsruher Dreiecks bei Diedelsheim beginnen, nach Überquerung der Eisenbahn am Neubaugebiet Rinklingen vorbei eine tiefe breite Schneise am Waldrand des langen Waldes schlagen, dabei den Rechberg
durchschneiden, um schließlich nach Passieren des Katzengrabens auf die Sprantaler Straße zu stoßen. Im Bereich der Einmündung auf die B 294 am Hohberg würde dann eine autobahnauffahrtähnliche Straßenführung der kreuzungsfreien Verkehr regeln, genauso wie am Karlsruher Dreieck, sowie in Höhe des Angelsportvereis bei der Anbindung an die B 35.

Im Bereich Bergmühle-Burgwäldle müßte die Eisenbahnlinie dann erneut untertunnelt werden und weiter führte die Straße über einen Damm im Ruiter Tal Richtung Scheuerwiese am Neubaugebiet Wanne vorbei. Hier würde eine tiefe Schneise große Steigungen der Straße vermeiden und eine weitgespannte Brückenkonstruktion im Bereich Haßloch bzw. östlich des Angelsportvereins die Weißach überqueren, um den Anstieg zu den Hetzenbaumhöfen zu erleichtern. Nach kurzer Verschmelzung mit der Derdinger Straße tangierte nun die Trasse im Bereich Herrgottsäcker den Rütwald.
Der Bodenverbrauch würde durch notwendig werdende landwirtschaftliche Wege entlang der Umgehungsstraße zusätzlich gesteigert. Allen Ernstes wurde dieser Vorschlag Ende Mai vom Gemeinderat favorisiert, (siehe Artikel »Brettens Griff nach der B 35, BNN Ausgabe vom 29. Mai 87).
In erster Linie geht es um eine Ortsumgehung von Gölshausen und des Bereichs Weißhoferstr. -Marktplatz-nördl. Pforzheimerstr. Am günstigsten zur Vermeidung größerer Landschaftszerstörung wäre es immer noch ab Bereich Rehhütte eine Bündelung mit der Bahnlinie durchzuführen. Ein Autotunnel käme erst wieder an der Begrenzung Wannenweg Ruiterstr. zum Vorschein. Hier befindet sich schließlich auch das Hauptindustriegebiet von Bretten. Ausbau und Verlegung der Wilhelmstr. und des damit neu entstehenden Gewerbegebietes im Süden begünstigten diese Lösung.
Die eingangs erwähnte Südwestumgehung (Bereich Rechberg) muß unbedingt verhindert werden, da sie eine »ideale« Umgehung nicht nur von Bretten, sondern auch der A 5 und A 8 bei Karlsruhe bedeutet; vor allem im Zusammenhang mit den geforderten Autobahnanschluß Pforzheim-Mitte. Diese »elegante« Abkürzung würde für ein verdoppeltes Verkehrsaufkommen auf der B 35 Bruchsal-Bretten, sowie der B 294 Bretten Pforzheim rund um die Uhr sorgen. Zur Entlastung der Karlsruher Autobahn eine willkommene Lösung für das Regierungspräsidium. Die Brettener Pendler hätten dabei jedenfalls das Nachsehen. Der die Brettener Industrie betreffende LKW-Verkehr muß aufgrund der unglücklichen Lage der ansässigen Firmen ohnehin die Pforzheimerstr. oder die Wilhelmstr. benutzen.

Reinhard Baumgärtner (Oberstudienrat)
St. Johannesweg 26
Bretten

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