Zur WM-Berichterstattung erreichte uns diese Leserzuschrift:
Es ist vollbracht! Wie groß muss doch die Freude derer gewesen sein, die seit Wochen mit wachsender Begeisterung nachts hupend und johlend mit dem passenden Fähnchen im Autokorso durch die Altstadt Brettens gefahren sind. Wie groß ist aber nun auch die Freude derer, die in der Altstadt wohnen und nun nach hoffentlich allen Festlichkeiten des diesjährigen Sommers nachts wieder schlafen dürfen.
Ich freue mich jedes Jahr aufs Neue auf das Peter-und-Paul-Fest und nehme hier gerne als Altstadt-Bewohner einige unruhige Nächte in Kauf. Was allerdings im Falle der WM das Bewegen eines Automobils mit dem Ausdruck von Freude zu tun haben soll, ist mir bis heute schleierhaft geblieben. Wie bitter wird doch für viele die Zeit bis zur nächsten WM werden.
Erst dann darf man nächtens wieder auf dem Dach sitzen, hupen, johlen und Gummispuren auf den Asphalt zaubern. In der Zwischenzeit würde ein solches Verhalten wahrscheinlich für reichlich Kopfschütteln sorgen und die Bußgeldkasse zum Klingen bringen. Deshalb werde ich in den nächsten Tagen meine Freude ob der ruhigen Nächte nur im Stillen zum Ausdruck bringen können. Vielleicht hupe ich aber auch mal auf einer nächtlichen Nachhausefahrt vor der Haustür eines WM-Autokorso-Fahrers – sozusagen als Revanche.
Torsten Zander
Wassergasse 7
Bretten