Alles blockieren?

Im Grunde genommen hätte man sie sich sparen können, die Bürgerversammlung vom Mittwochabend zur Gölshausener Umgehung und zur Brettener Bündelungs-Trasse. Denn was kam, waren die altbekannten Argumente: „Grundsätzliches Ja zur Lösung der Verkehrsprobleme, aber bitte nicht vor meiner Tür“. Sankt Florian hätte seine helle Freude gehabt.

Dennoch muß anerkannt werden, daß wenigstens die Planer ein Stück weitergedacht haben. Ihnen scheint eine Gölshausener Umgehung nur Stückwerk zu sein, solange keine Lösung gefunden wird, wie die Bundesstraße in Richtung Süden weiterzuführen ist. Denn nur die Umgehung zu bauen hieße, Gölshausen zu entlasten und den geballten Verkehrsfluß dann in die Brettener Innenstadt zu lenken. Und diese erhebliche Mehrbelastung eines großen Teils der Brettener kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein.

Man muß einfach sehen, daß OB Metzgers Vorschlag mit der Bündelungs-Trasse zunächst der Versuch einer Lösung, eines möglichen Verkehrskonzeptes war und ist. Widerstand dagegen gibt es jetzt schon genug. Wie laut würde das Geschrei der Umweltschützer wohl werden, wenn die von MdL Wirth vorgeschlagene „Wannen-Umgehung“ per Brücke über das Landschaftsschutzgebiet Ruiter Tal ernsthaft in die Diskussion genommen würde?

So nützt es eigentlich herzlich wenig, wenn sich die Bürgerinitiativen gegenseitig ihr Wohlwollen versichern und – selbstverständlich spricht das keiner aus – die drohende Trasse an den Hals wünschen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß offenbar alles beim alten bleiben soll. Soll denn wirklich alles blockiert werden?

Das Argument mit dem Schwimmbad zieht daher nicht mehr. Wieviele Brettener Bürger halten sich wieviele Stunden tatsächlich im Freibad auf und wieviele Bürger müssen 365 Tage mit Lärm und Abgasen in der Innenstadt leben? Dies ist ja wohl eine der Kernfragen, wie sie auch von Rednern in der Bürgerversammlung formuliert wurde. Es wird also um eine Entscheidung zugunsten einer Mehrheit und zu Lasten einer deutlichen Minderheit gehen. OB Metzger will diese Entscheidung in einer zweitägigen Klausur des Gemeinderates mit den Verkehrsplanern zusammen herbeiführen.
Für den Brettener Rat werden das schwere Stunden werden.

hupe

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

• Bretten: Keine Abstriche am Wasserschutz-Gebiet - 1991
• Nach dem Kreisel ist vor dem Kreisel - 2006
• Krippenplätze nicht auf Tagesordnung - 2006