Kommunalwahl soll zum Bürgerentscheid werden

Kommunalwahl soll zum Bürgerentscheid werden
Nein zur Rüdtwald- Abholzung beim Grünen-Empfang
Von unserem Mitarbeiter Arnd Waidelich

Bretten. Auf einen strikten Kurs gegen die Abholzung des Rüdtwaldes schwor Otto Mansdörfer am gestrigen Sonntag beim Neujahrsempfang der Brettener Grünen im Schützenstüble im Melanchthonhaus die rund 20 anwesenden Parteimitglieder und Sympathisanten ein. Es sei nicht einzusehen, dass „die Stadt Bretten die flächenfressende Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen, erstens allein und zweitens auf der kleinen Gemarkung Gölshausens umsetzen muss“, erklärte der Grünen-Kommunalpolitiker.

Die Partei verdeutlichte gleichzeitig, dass sie die Kommunalwahl am 13. Juni zu einem Bürgerentscheid über den Rüdtwald machen will. Der Oberbürgermeister und die Gemeinderatsmehrheit könnten nicht ungestraft gegen den in 5 000 Unterschriften manifestierten Bürgerwillen verstoßen.

Die Grünen hingegen, so betonte Mansdörfer, träten für eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft zusammen mit den Nachbargemeinden ein. Diese solle die Industrieansiedlung organisieren und alle Reserveflächen gemeinsam nutzen.

Ausweg aus der finanziellen Misere Brettens könne der Verkauf der landwirtschaftlichen Flächen bringen, deren Kauf die Stadt mit einer „schwarzen Kasse“ in Höhe von 7,9 Millionen Euro finanziert habe. Wie ein Mühlstein hänge der Millionenbetrag der Stadt am Hals.

„Lieber ein Ende dieses Abenteuers mit Schrecken als eine fortgesetzte Strangulierung des städtischen Haushalts und dem gleichzeitigen Verlust des Rüdtwaldes“ forderte der Grüne, der Oberbürgermeister Paul Metzger Versagen in dieser Frage attestierte.

Durch ein Beteiligungsprojekt „Zukunftsforum Bretten“ soll nach dem Willen der Partei die aktive Mitwirkung der Bürger garantiert werden. Dies könne nur gelingen, wenn über den Weg in die Zukunft der Stadt gemeinsam und offen gesprochen und diskutiert werde. In der Kompetenz der Menschen dieser Stadt stecke ein ungeheures ideologiefreies Problemlösungspotenzial, waren sich die Kommunalpolitiker einig. Die freiwillige Mitwirkung der Brettener werde nicht nur in den Bereichen der Stadtbildpflege oder bei Vereinsangelegenheiten gebraucht. Bislang originär städtische Aufga-ben müssten noch viel stärker in die Hände der Bürger gelegt werden, die sich aus Überzeugung und Bürgersinn freiwillig engagieren wollten.

Thematisiert wurde bei dem Empfang auch die Frage der Kinderbetreuung im Vorschulalter. Nach Überzeugung der Grünen wird dieser Bereich derzeit „vorwiegend durch die finanzielle Brille“ gesehen. Der Stadt sei hier jedoch gerade auch eine inhaltliche Verantwortung zugewachsen. Sie stehe in der Pflicht, ein inhaltliches Konzept für altersgerechtes Lernen im Vorschulalter zu entwickeln und in die Kindergärten einzubringen.

Ein ganz wesentlicher Pfeiler der Vorschulerziehung müsse die Sprachförderung werden, vor allem für die Kinder aus anderen Kulturen und Ländern, betonten die Parteimitglieder. Darüber hinaus müssten Betreuungsangebote für unter Dreijährige ausgebaut werden. Das fehlende Angebot auf diesem Feld treibe zur Zeit zwei Drittel der gut ausgebildeten Frauen in die Kinderlosigkeit, weil der Spagat zwischen Familie und Beruf zu schwierig sei.

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