Leserbrief : Jeder Euro für die Jugendförderung ist sinnvoll angelegt

Zur am heutigen Dienstag anstehenden Verabschiedung des Brettener Haushaltsplans 2003 durch den Gemeinderat: Investitionen in die Jugendarbeit sind sinnvolle und unverzichtbare Ausgaben für die Zukunft! In der zweitägigen Haushaltsklausurtagung in Bad Mergentheim haben Verwaltung und Gemeinderat der Stadt Bretten Streichungen vorgenommen, offensichtlich in der Hauptsache bei der Vereins- und Jugendförderung. Die Jugendförderung bei den Vereinen soll um 50 Prozent gekürzt werden. Die Subvention der Jugendmusikschule soll im Jahr 2004 „har-monisiert“ werden, was letztlich eine Verteuerung der Unterrichtsgebühren für Brettener Schüler bedeutet.

Zwei Stellen für Schulsozialarbeiter sollen gestrichen werden. Sie könnten erhalten bleiben, wenn die Stadt Bretten positive Bescheide für Ganztagsschulen bekommt. Die Chancen, dass Bretten eine Ganztagsschule bekommt sind als gering einzuschätzen. Selbst die Verwaltung glaubt offensichtlich nicht daran, da sie keinerlei Mittel für eine Ganztagsschule im Haushalt eingestellt hat. Damit wurde leider auch ein falsches Signal gesetzt.
Gerade wir Eltern wissen sehr wohl, dass es schwierig ist, mit weniger Geld auszukommen. Zur Zeit wird bei vielen Familien das verfügbare Budget bei gleichzeitig steigender Teuerung kleiner. Auf viele Annehmlichkeiten muss schmerzlich verzichtet werden. So verhält es sich wohl auch bei den Haushalten der Kommunen.
Allerdings zählen wir Eltern zu den unbedingt notwendigen Ausgaben einer Kommune die Investitionen für die Jugendförderung. Jeder Euro, der hier ausgegeben wird, ist sinnvoll angelegtes Geld. Dies gilt insbesondere für die Schulsozialarbeit. Sie packt viele Probleme an der Wurzel an. Prävention ist mindestens so wichtig wie Repression.
Wir hatte uns sehr gefreut, als die Stadt Bretten Stellen für Schulsozialarbeiter schuf. Andere Kommunen folgten dem Beispiel Brettens. Gondelsheim teilt sich zur Zeit noch die Stelle eines Sozialarbeiters mit der Stadt Bretten. Bei den Gemeinden Sulzfeld und Oberderdingen hat Anfang Februar eine Schulsozialarbeiterin ihre Stelle angetreten. Auch von Schulleitern wissen wir Eltern, dass sie an den Stellen für Schulsozialarbeiter festhalten wollen. Herr Bürgermeister Rupp und Herr Schulleiter Haag aus Gondelsheim haben die Kündigung des Vertrages über die Schulsozialarbeit durch die Stadt Bretten mit Bestürzung zur Kenntnis genommen.
Auf Kosten der Schulen wurde schon genug gespart. Eine geplante und beschlossene Sporthalle wurde nicht gebaut. Durch die Fahrt zu Sporthallen in Ortsteilen geht die Hälfte des Sportunterrichts verloren. Für die Entzerrung der Schulanfangszeiten waren keine Mittel vorhanden, so dass der hierzu notwendige zusätzliche Bus nicht bezahlt werden konnte.
Aus Anrufen bei mir wurde deutlich, dass die Bürger gerade in Zeiten knapper Kassen, genau registrieren, wofür der Staat sein Geld ausgibt. Auch Leserbriefe zeigten dies. Dabei werden oft keine Unterschiede gemacht, ob dies der Bund, das Land oder die Kommune ist, geben doch alle die Steuergelder des Bürgers aus.
Wir Eltern fordern alle Mitglieder des Gemeinderats auf, dem Beispiel der SPD-Fraktion zu folgen und die Kürzungen in der Vereinsund Jugendarbeit nicht nur abzumildern sondern ganz zurückzunehmen. Dies gilt insbesondere für die Stellen der Schulsozialarbeiter.

Ulrich Kritzer
Vorsitzender des Gesamtelternbeirats der Brettener Schulen
Wilhelmshöhe 19
Bretten-Diedelsheim

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