Leserbrief : Bündelungsstraße bringt Ärger

Zur Diskussion um die Lösung der Verkehrs probleme in Bretten:
Mit dem Bau der Bündelungsstraße werden ca. 65 Millionen Mark Steuergelder verschwendet. Diese Straßenführung ist nur für ein Jahrzehnt wirksam, engstirnig und bringt lange Ärger. Was wir in Bretten brauchen, ist ein Jahrhundertwerk, eine Straße, die nicht Stadtteile durchschneidet. Diese Straße sollte eine Umgehung und zugleich Anbindung an Bretten sein. Die Bündelungsstraße zieht nicht nur den Verkehr von der Autobahn Pforzheim an, sondern belastet auch die B 35 von der Anbindung an, in Richtung Westen bis zum Alexanderplatz.
Dieser zusätzliche Lärm, trotz Schalldämmung, wird auch den Anwohnern der B 35 auf die Nerven gehen.
Die Bündelungsführung soll an der Pforzheimer Straße, gegenüber dem jetzigen Feuerwehrhaus, beginnen und nach 100 Meter verdeckelt werden. Sie führt am Bahnkörper der Kraichgaubahn entlang, an der anderen Seite tangiert diese die Häuserfronten der Kleiststraße. Die Verdeckelung der Straße liegt dort nur wenige Zentimeter unter den Kellerfenstern der Häuser. Die Straßenseite soll zur Bahnlinie zu versetzt offen bleiben, damit Licht einfallen kann. Durch diese Öffnung werden Lärm und Abgase nach
außen dringen; die dort wohnenden Mitbürger werden belästigt.

Durch den Tunnelbau kann es noch nach Jahren Verschiebungen im Erdreich geben. Wie man heute schon erkennen kann, auch durch Überlieferungen vom Bau des Kraichgaubahntunnels, handelt es sich hier nicht um gewachsenen Fels, sondern um verschobene Steinplatten. An Häusern und anderen Bauten oberhalb des Tunnels werden Setzrisse nicht ausbleiben.
Nach dem Tunnel werden Wohngrundstücke durch die Straßenführung zerschnitten. Von dann an soll die Straße hochgeständert werden. Schallschutzwände sollen errichtet werden, obwohl wir wissen, daß am oberen Rand der Wände der Lärm sich wieder nach allen Seiten verbreitet. Die Straße soll an der B 35 mit zwei Schlaufen angeschlossen werden. Da wir durch Netzpläne wissen, daß der Berufs- und Industrieverkehr zu 60 Prozent nach Westen rollt, sowie der erwähnte Pforzheimer Verkehr dazu, so gibt es für die Betroffenen nur eine Antwort: „Nicht die Bündelungsstraße und Zerschneidung von Wohngebieten unterstützen!“

Nach der Anbindung an die B 35 soll die Straße nach Gölshausen weiter führen. Bis Gölshausen werden weitere Wohngebiete berührt: Birkenweg, Schneckenberggebiet, das Erholungsgebiet hinterem Schneckenbuckel, die Gartenhausgebiete am Eidelstein und der Seehälde. An den Naturschutz wird überhaupt nicht gedacht. Der Strecke entlang müßten 300 Bäume fallen (ohne Sträucher). Die grüne Lunge entlang des Bahnkörpers wird Menschen und Tier fehlen. Nistplätze der Vögel werden zerstört.

Alle anderen Städte mit ähnlichen Verkehrsproblemen lösen ihre Aufgaben besser als wir in Bretten. Diese führen ihren Verkehr weiträumiger um ihre Städte oder sie gehen unter die Erde.

Werner Hagmann
Mörikeweg 1
7518 Bretten

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