Von Herz zu Herz

Direkte Parallelen zwischen dem Bau der – Kraichgaubahn vor stark 100 Jahren und dem Betrieb der sogenannten Stadtbahn Wörth -Karlsruhe – Bretten gibt es nicht, obwohl die wesentlichen Initiativen beide Male von der Stadt Karlsruhe ausgegangen sind. Die Kraichgaubahn zielte von Karlsruhe oder Durlach nach Eppingen, das ist grob vom Rhein zur Elsenz, die Stadtbahn nur noch vom Rhein zum Salbach.
Karlsruhes OB Wilhelm Lauter war damals ebenso engagiert wie Brettens Bürgermeister und Abgeordneter Ludwig Paravicini. Ähnliches gilt für die meisten Bürgermeister der Gemeinden an dieser Strecke, auch wenn der Schienenstrang ihre Orte nicht direkt berührte.
Bei der Stadtbahn besteht offensichtlich ein ähnliches Interesse, hinzu kommt der Landkreis als Initiator, der zunehmend die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs als Aufgabe ernst nimmt. Die Gerüststange von West nach Ost ist die Stadtbahn auf dem Körper der Kraichgaubahn, gleichbedeutend mit AVG und Südbahn oder der Nordbahn in andere Richtungen. Bereitschaft zur Gemeinschaftsleistung der Kommunen und der Verkehrsträger zeichnet sich ab, zumal die Bürger die Chance, mit einer Fahrkarte ohne umzusteigen schneller als zuvor vom Herzen Karlsruhes hinein in das Herz von Bretten und mehrerer Kraichgaugemeinden, zu gelangen, nicht verpassen wollen.

Seit gestern ist auch das Vertrauen in die Stadt Bretten gestärkt, nachdem OB Alfred Leicht unmißverständlich aus seiner Sicht die Verantwortung des Mittelzentrums für den Mittelbereich unterstrichen hat.
Bürgermeister Erwin Breitinger aus Oberderdingen hatte zuvor auf die Zabergäubahn angespielt, als vor 70 Jahren hauptsächlich in Bretten eine Möglichkeit des Zusammenrückens an der baden-württembergischen Grenze vereitelt wurde, weil man sich über den Standort des Haltepunkts nicht zu einigen vermochte.
Ähnlich Fehltritte in Bretten oder anderswo dürfen sich jetzt nicht wiederholen. Oberzentrum, Landkreis und Kommunen sind aufgerufen. Hand in Hand zu arbeiten und mögliche Hindernisse etwa bei der Planfeststellung gemeinsam zu überspringen. Die Stadtbahn soll nicht nur ein Gemeinschaftswerk der Verkehrsträger werden, sondern ebenso von Stadt und Land.
-ard

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