Deuerer verliert die Geduld

bak_logovon Matthias Menzel
In einem Artikel in den BNN, vom 20.01.2011, wird der Firmeninhaber der Tiernahrung Deuerer GmbH mit den Worten zitiert: „Wenn wir das Projekt so jetzt nicht genehmigt kriegen, dann sind wir weg aus Bretten.“
Grund ist das immer noch nicht genehmigte Großprojekt der Firma im Rüdtwald. Wie schon von Beginn der geplanten Umwandlung des Rüdtwaldes in ein Industriegebiet, sind es wohl wieder einmal die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange, die in einem solchen Bebauungsplanverfahren vorschriftsmäßig gehört werden müssen, die den Unmut des Firmeninhabers ausgelöst haben.

Der BUND etwa bemängelt die Gebäudehöhe des geplanten Regallagers, die mittlerweile von 30 auf 25 Meter reduziert wurde. Unterstützung erhalten die Naturschützer, die die Ausmaße der „normannischen Festung“ von 100×100 Metern kritisieren, auch von der Nachbar-Gemeinde Oberderdingen, die in einer Stellungnahme an die Adresse Brettens schreibt: „Ihre dargelegte Auffassung, das Hochregallager habe keine negativen Auswirkungen auf das Landschaftsbild, teilen wir nicht“. Zudem fordert der Bürgermeister der Gemeinde, Thomas Nowitzki, auch am immissionschutz-rechtlichen Genehmigungsverfahren beteiligt zu werden. Das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe soll laut dem Bericht in den BNN, momentan nur noch auf das grüne Licht aus Bretten warten.

Wer das Verfahren um die Zerstörung des Rüdtwaldes mitverfolgt hat, siehe dazu auch die Doku unter www.ruedtwald.de, wird nicht bezweifeln, dass sich der Gemeinderat unverzüglich und mit untertäniger Beflissenheit dem Unmut des „größten Gewerbe-Steuerzahlers“ Brettens beugen wird und in der Sitzung am 25.01.2011, das (vorerst) letzte Mal, grünes Licht für die nachhaltige Zerstörung des Rüdtwaldes gibt.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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9 Antworten zu Deuerer verliert die Geduld

  1. BAK sagt:

    an den Kommentator “lol”: Ihren Kommentar vom 31.1.2011 schalten wir gerne frei, wenn Sie uns eine gültige E-Mail-Adresse übermitteln. Dies ist die einzige aber notwendige Angabe, die wir für die Teilnahme an Diskussionen fordern.

  2. Mäxle sagt:

    Wer wird eines Tages den Rückbau dieses „hohen Kulturdenkmals“ bezahlen?

  3. S. Kala sagt:

    Vorschlag: Die Normannische Festung auf 50 m erhöhen (in Worten: fünfzig Meter). Und an allen vier Gebäudeseiten in weiß-blau eine größtmögliche Inschrift anbringen:
    „Komm ins Land der Tausend Hügel – Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V.“
    Für die nächtliche Beleuchtung könnten sicherlich die Stadtwerke Bretten als Sponsor gewonnen werden

  4. BAK sagt:

    an den Kommentator „Steve“: Ihren Kommentar vom 25.1.2011 schalten wir gerne frei, wenn Sie uns eine gültige E-Mail-Adresse übermitteln. Dies ist die einzige aber notwendige Angabe, die wir für die Teilnahme an Diskussionen fordern.

  5. h - z sagt:

    @ fragezeichen

    In einer Demokratie darf man Fragen stellen.
    Ein Recht auf Antwort hat man nicht.
    Sechs Fragen wurden gestellt.
    Nicht eine einzige wird beantwortet!
    Andernfalls könnten Ehrlichkeit und Offenheit die Oberhand gewinnen!

  6. Fragezeichen sagt:

    Sind der BUND und Bürgermeister Nowitzki die einzigen die Weitsicht und Rückgrat besitzen? Warum lassen sich die Brettener Fraktionen im Gemeinderat so unter Druck setzen? Oder hat ihnen eine „Milde Gabe“ den Verstand vernebelt und den Mund verschlossen?

    Wird der „Rest-Rüdtwald“ genügen, um die Ausmaße der „normannischen Festung“ – von 100×100 Metern und 25 Meter Höhe – vor den Touristen zu verstecken? Wie viel Geld gibt die Stadt Bretten aus, um für den Kraichgau-Tourismus Werbung zu machen? Weiß hier die rechte Hand nicht was die linke tut?

  7. h -z sagt:

    Am 25. Januar 2011 wird sicherlich folgendes von den Brettener Feierabendpolitikern beschlossen:
    dass sich im Abstimmungsergebnis die Ökonomie zur Ökologie verhält wie Geldanlage zu Grünanlage
    und/oder
    dass das, was ökonomisch auf Dauer falsch ist, politisch auf Dauer nicht richtig sein kann
    und/oder
    dass Brettener Kommunalpolitik der Spielraum ist, den die Wirtschaft ihr lässt.

  8. O. Ikos sagt:

    Es gibt kein Feigenblatt das groß genug wäre, um die ökologischen Sünden der Stadt Bretten bedecken zu können.

  9. B. Altus sagt:

    Die Frage der Spaziergänger nach dem „wer hat denn so was genehmigt?” wird sich spätestens dann wieder stellen, wenn das umstrittene Hochregallager fertiggestellt sein wird.
    Interessant ist die Chronologie des Genehmigungsverfahrens durch den Planungsausschuss des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein:

    … Grundsätzlich unterstützen wir das Vorhaben
    … Eine maximale Gebäudehöhe von 14 beziehungsweise 16 Metern zulässig
    … Mit der angestrebten Planänderung würde diese Zusage jedoch hinfällig
    … Maximal 25 Meter „Damit haben wir einen Kompromiss erreicht,mehr war nicht drin“.

    siehe dazu:
    Link1;
    Link2
    ;
    Link3;

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