Leserbrief: Nur noch peinlich und lächerlich

Zu „Flehinger Ortsvorsteher-Problem geht in neue Runde“ in der Donnerstagsausgabe:
Das war keine tolle Show, die Bürgermeister Nowitzki abgeliefert hat – drückt sich vor der Stimmabgabe, verlässt für die Zeit der Wahl den Saal. Er versucht, seine Hände in Unschuld zu waschen, schiebt somit die Verantwortung allein dem Gemeinderat zu. Wieder wurde der vom Flehinger Ortschaftsrat vorgeschlagene Kandidat im Gemeinderat nicht durchgebracht. Ein Novum, bei dem man sich im Landkreis wundert, dies ist für unser Dorf nur noch peinlich und lächerlich. Bei der Wahl zum Ortsvorsteher hat die Unabhängige Bürgerbewegung UBF nach mehreren Ablehnungen durch den Gemeinderat dem Vermittlungsvorschlag des Landratsamtes zugestimmt und ja zu dem Alternativkandidaten aus der CDU gesagt. Auf den ersten und zweiten Stellvertreterposten darf die UBF nicht verzichten, dies ist sie ihren Wählern schuldig, das muss ihr Mindestanspruch sein. Sie ist mit 50 Prozent der Sitze die stärkste Fraktion im Ortschaftsrat. Nowitzki scheint nun die gerufenen Geister nicht mehr loswerden zu können.

Eine Katastrophe ist der gefestigte Platz eins im Landkreis beim Schuldenstand des Haushaltes. In Baden-Württemberg belegt unsere Gemeinde Platz 15 (Quelle: Statistisches Landesamt). Die Krise begann im Jahr 2007 und setzt sich mit ihren Auswirkungen bis in die Gegenwart fort. Dachte man im Rathaus, die Krise umkurvt Oberderdingen?
Hier hat die Zuschussgier der Rathausverwaltung nach den Fördertöpfen immer wieder zugeschlagen. Nowitzki schafft es mit seiner Überzeugungskraft immer wieder, in den GR-Sitzungen auch seine Projektvorschläge in den Tagesordnungspunkten durchzubringen. Sein Standardsatz: „Wie lange wir noch Zuschüsse bekommen, weiß man nicht.“ Dabei hat die Gemeinde auch ihre Anteile an den Projekten zu finanzieren und oft Folgekosten durch die Projekte. Die Kreditfalle schlägt wieder zu. Hier ist nur mangelhaftes wirtschaftliches Verständnis vorhanden. Allein die Grünen sind mit dem Schuldenszenario nicht einverstanden. Das reicht nicht.

Wohin das führen kann? Mittlerweile müssen Eltern in unserer Gemeinde bei Spielplätzen die Ärmel mit hochkrempeln, der neue Ortschaftsrat muss seine notwendigen Lehrgänge selbst bezahlen, die Inneneinrichtung der Spielscheune in Oberderdingen wurde durch Spenden aus der Bevölkerung mitfinanziert usw. Die finanzielle Misere in der Gemeinde schiebt man einfach komplett auf die Weltwirtschaftskrise. Ein Glück, dass es sie gibt?

Gerhard Schwara
Germanenweg 12
Oberderdingen-Flehingen

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