Neff in Bretten vor Neubeginn mit der Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH

Nach Anschlußkonkurs in verringertem Umfang
Vertrag abgeschlossen – Von derzeit 1900 Mitarbeitern können etwa 1000 bleiben
Vor einem Neubeginn mit der Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH auf der Basis veränderter Strukturen und in kleinerem Umfang stehen die Neff-Werke Bretten, über die am Freitag das Anschlußkonkursverfahren eröffnet wurde. Der Antrag von Neff, über das Vermögen der Gesellschaft das Vergleichsverfahren zu eröffnen, war, wie Konkursverwalter Jobst Wellensiek in Bretten mitteilte, vom Gericht abgelehnt worden, weil Neff nicht in der Lage war, die gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Vergleichsquote von 35 Prozent zu erbringen. Hinzu kam, daß von verschiedenen Gläubigern gegen Neff VollstreckungsmaBnahmen eingeleitet worden waren.

Nunmehr sind die Konkursforderungen bis zum 22. Oktober bei Gericht anzumelden. Zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines neuen Verwalters und eines Gläubigerausschusses wurde der Termin auf den 5. November im Amtsgericht Bruchsal festgesetzt. Sämtliche Personen, die eine zur Konkursmasse gehörende Sache im Besitz haben öder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wurden aufgefordert, nichts an den Schuldner zu verabfolgen oder zu leisten.

Unter dem Vollstreckungsschutz des eröffneten Konkursverfahrens wird der Betrieb der Firma Neff-Werke GmbH zunächst fortgesetzt. Nach Wellensiek ist allerdings damit zu rechnen, daß in kürzester Zeit eine Betriebsstillegung nicht zu vermeiden ist. Der Neubeginn mit der Firma Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH soll noch in diesem Jahr erfolgen. Nach Wellensiek ist darüber vor kurzem ein Vertrag geschlossen worden. Dieser eröffnet, die Möglichkeit, in absehbarer Zeit auf der Basis einer veränderten Struktur und in kleinerem Umfang einen neuen Geschäftsbetrieb in Bretten entstehen zu lassen. Wellensiek sprach in diesem Zusammenhang von etwa 1000 Beschäftigten in der neuen Firma. Neff beschäftigt derzeit 1900 Mitarbeiter.

Die Muttergesellschaft, die AEG Telefunken AG, schuldet nach Wellensieks Angaben Neff noch rund 25 Millionen Mark. In Bretten will man mit allem Nachdruck versuchen, die notwendig gewordene Entflechtung der bestehenden sachlichen und rechtlichen Beziehungen mit der AEG in gegenseitigem Einvernehmen durchzuführen. Dabei stehen im Mittelpunkt der Name Neff, das Warenzeichen und das Anlagevermögen. Fest stehe, so Wellensiek, daß der Name Neff bei Neff bleibt.

Die neue Firma wird auf dem Hausgeräte-Sektor die Produktion aufnehmen beziehungsweise fortführen. Der Konkursverwalter ließ weiter erkennen, daß der Firma „Geld zugeflossen“ sei, so daß die Arbeiter bezahlt und auch der Sozialplan aufrecht erhalten werden könne. Wellensiek hofft, den gesamten Prozeß noch in diesem Jahr abwickeln zu können.

N.N.

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