Sparsamer Umgang mit Flächen

Bretten Spitze bei zurückhaltendem Flächenverbrauch

In den vergangenen Wochen tauchten in der Öffentlichkeit immer wieder Behauptungen auf, der Brettener Flächenverbrauch sei sträflich hoch, allein im letzten Jahrzehnt seien ca. 160 ha Naturfläche zugebaut worden. Zur richtigen Information der Bürgerinnen und Bürger sei hier angemerkt: Anstelle der 158,6 ha sind es 94,5 ha die von Seiten der Stadt erschlossen wurden, also rund 40,4 Prozent weniger als verschiedentlich behauptet.

Die falsche Zahl ist das Ergebnis einer nicht differenzierten artithmetischen Summierung von Baumaßnahmen aus diesem Zeitraum. Zusammengezählt wurden aber nicht nur die konkret der Natur entzogenen Flächen, sondern auch die aus ökologischen Gründen durchgeführten Flächen der Ausgleichsmaßnahmen, sowie die belassenen Grünbestände. Statt Ausgleichsflächen – die, wie der Name schon sagt, Eingriffe in die Natur positiv ausgleichen sollen – aus der Negativ-Bilanz herauszulassen wurden sie in die Summierung mit einbezogen; ein absoluter Widerspruch zum Sinn solch einer Bilanz. Und das gilt auch für die belassenen Grünbestände, die wie Bauflächen behandelt wurden!

Diese tendenziell fehlerhafte Bilanzierungsmethode wird am Beispiel der B 293-Umgehung Gölshausen (übrigens: keine städtische Maßnahme) besonders sinnfällig: Es wurde behauptet mit der Umgehung seien 26 ha Naturfläche zugebaut worden.

Tatsächlich beträgt der Flächenverbrauch mit zusätzlich neu versiegelten Straßen lediglich 2,91 ha. Hinzu kommen 6,68 ha an nicht versiegelten Flächen in Form von Böschungen, Mulden (sie sind in einigen Jahren sicher schützenswerte ökologische Biotope) sowie Erd- und Schotterwege. Schließlich sind in den 26 ha noch ca. 14 ha ökologische Kompensationsflächen enthalten: 4,42 ha Ackerflächen wurden in Wiesen umgewandelt, 3,09 ha Streuobstwiesen entwickelt und 6,49 ha für Biotopvernetzungen eingesetzt. Rund 14 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche wurden also nicht zugebaut, sondern nach den Vorgaben des Naturschutzgesetzes in naturnahe Flächennutzungen umgewandelt.

Richtig ist, dass durch Forderungen des Naturschutzes, z.B. Äcker in Streuobstwiesen umzuwandeln, die örtliche Landwirtschaft in der Flächenbewirtschaftung stark beeinträchtigt wird.

Im Vergleich zu anderen Kommunen jedoch, werden in Bretten Naturflächen nur sparsam in Anspruch genommen. Das belegen zum Beispiel auch die Ergebnisse des bundesweiten Agenda-Wettbewerbs der Deutschen Umwelthilfe „Zukunftsfähige Kommune“: Die am Projekt – es wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert – beteiligten Institute bestätigen, dass Bretten bei den Städten von 15.000-100.000 Einwohnern sehr sparsam mit dem Flächenverbrauch umgeht und am drittbesten abschneidet. Bei der Wiedernutzung industrieller Brachflächen ist Bretten sogar auf dem Best-Platz l !

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Eine Antwort zu Sparsamer Umgang mit Flächen

  1. BAK Bretten sagt:

    Lesen Sie bitte dazu auch folgenden Vergleich mit weiteren Mittelzentren Flächenverbauch

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