Zum dritten Mal abgelehnt

Strohmenger im Derdinger Rat offenbar ohne Chance
Oberderdingen. Mit wem geht Flehingen in die Zukunft? Diese Frage ist auch nach der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend noch immer nicht geklärt. Zum dritten Mal wurde dort der vom Flehinger Ortschaftsrat für den Ortsvorsteherposten vorgeschlagene Kandidat Christian Strohmenger von den Unabhängigen Bürgern Flehingen (UBF) von der Mehrheit der Gemeinderäte abgelehnt. Das Ehrenamt wird damit weiterhin vom seitherigen Ortsvorsteher Manfred Sauter (CDU) bekleidet.

Nach zwei Wahlniederlagen Strohmengers im Gemeinderat hatte die UBF Ende 2009 Gespräche mit dem Ältestenrat geführt. Diese hatte ergeben, dass man am Wahlvorschlag Strohmengers als Ortsvorsteher festhalten wolle. Man willigte ein, die Positionen der Stellvertreter zu tauschen und damit Cathrin Rübenacker (CDU) als erste und Helmut Eberhardt (UBF) als zweiten Stellvertreter vorzuschlagen. Auch Gespräche mit den Gemeinderatsfraktionen und Bürgermeister Thomas Nowitzki wurden geführt. In der Ortschaftsratssitzung am 4. März hatten die neun anwesenden Räte an den Gemeinderat Christian Strohmenger bei sechs Ja-Stimmen und drei Nein-Stimmen als Ortsvorsteher, Cathrin Rübenacker bei acht Ja-Stimmen und einer Enthaltung als erste Stellvertreterin und Helmut Eberhard bei sieben Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen als zweiten Stellvertreter vorgeschlagen.

Umso gespannter waren die Menschen nun, wie der Gemeinderat entscheiden werde. Zahlreiche Zuhörer verfolgten den Verlauf der Ratssitzung. Inklusive Bürgermeister Thomas Nowitzki traten 24 Wahlberechtigte den Gang zur Urne an. Nach der Auszählung stand fest, dass Christian Strohmenger auch im mittlerweile dritten Wahlgang nicht die benötigte Mehrheit erhielt. Gebraucht hätte er 13 Ja-Stimmen, bekommen hat er jedoch nur zehn. Elf Ratsmitglieder stimmten gegen ihn, drei enthielten sich der Stimme.

„Es wird nun eine weitere Phase des Nachdenkens und Diskutierens notwendig. Bei Wahlen geht es um die Person und nicht um den Posten. Es geht um das Zutrauen in die Übernahme der Aufgaben und um Vertrauen in eine gedeihliche Zusammenarbeit“, sagte Bürgermeister Nowitzki. Die Fraktionen waren sich einig, dass man wegen der noch nicht entschiedenen Ortsvorsteherfrage die Stellvertreter nicht wählen wolle. Dies werde man tun, sobald ein neuer Ortsvorsteher feststehe.

Ein weiteres Thema hatte vor der Beratung dieses Punktes für Unruhe gesorgt. Bürgermeister Nowitzki berichtete von einem Brief eines Flehingers, der erklärt habe, dass er bei den Sitzungen nichts verstehe. Deshalb wolle er die Sitzung mit einem Tonbandgerät aufnehmen, vor allem den Tagesordnungspunkt eins mit der Ortsvorsteherwahl.
Laut Nowitzki gibt es zu einem solchen Anliegen keine einheitliche Rechtsauslegung. Er berief sich auf die Gemeindeordnung und den Vorrang des gesprochenen Wortes. Zudem zitierte er aus Gerichtsurteilen, die bei Tonbandaufnahmen die Zustimmung der Mandatsträger erforderlich machten und dem Vorsitzenden das Recht und die Pflicht einräume, auch während Sitzungen solche Aufnahmen zu untersagen. Man war sich im Gemeinderat einig, Tonbandaufnahmen nicht zuzulassen.
Claudia Pospieszczyk

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