Zum Bericht „Hier wird man wenigstens satt . . .“ (BNN vom 15. Oktober):
Mit großer Energie und sehr viel Geld wurden alle weiterführenden Schulen Brettens seitens des Schulträgers zusätzlich mit einer Schulmensa ausgestattet. So wurde insbesondere im Hinblick auf Ganztagesbetrieb und Mittagsunterricht auf dieses besondere Anliegen der Elternschaft spontan reagiert.
Prozentual jedoch nutzen zunehmend weniger Schüler das ausgewogene Mittagessensangebot in der Schule in geschützter und gepflegter Atmosphäre. Es entspricht wohl eher dem Stil der Jugend, an einer stark befahrenen Straße auf sehr engem Raum und Plastikstuhlatmosphäre ihre „Mahlzeit“ einzunehmen. Mag ja sein!
Dennoch: Es ist und bleibt klare Aufgabe der Schule dafür zu sorgen, dass ihre Schülerinnen und Schüler nicht nur theoretisch über Ernährungsphysiologie Bescheid wissen. In der ausgewogenen und gesunden Schulverpflegung wird dies konkret realisiert. Zudem ist es eindeutige Aufgabe der Elternschaft, unsere Schulen auf diesem Weg zu unterstützen, denn ausgewogene Schulverpflegung war deren Wunsch!
Dies umso mehr, da – auf Nachfrage – sehr viele Schüler ohne Frühstück zur Schule kommen und zu Hause kein warmes Mittagessen bekommen. Unter diesem Blickwinkel ist tatsächlich „jeder privat verkaufte Döner zu viel“. Und: die verantwortlichen Pädagogen und Fördervereine machten sich bereits sehr viele Gedanken über „den eigenen Laden“ – allerdings ohne Geschäftsinteressen. Jeder ist eingeladen, sich davon zu überzeugen – jeder wird satt und es schmeckt.
Martin Knecht
Geschäftsführender Schulleiter der Brettener Schulen
Max-Planck-Straße 5
Bretten
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- Im vierten Anlauf Wunsch nach Fachmarkt nun erfüllt - 1997
- BAK zu Müllgebühren - 1999
- In eine Partei eingetreten ist man schnell - 1999
Wichtig erscheint mir ein hauswirtschaftlicher Unterricht mit den Themen Lebensmittel und Ernährung.
Und für die zukünftigen Selbstverpfleger gilt:
Was soll denn dabei rauskommen, wenn ein Handyvertrag wichtiger ist als eine Bratpfanne?
Auch über Essensgeschmack lässt sich trefflich streiten.
Das Volk konsumiert Dschungelcamp, die Goldene Hitparade der Volksmusik, die Kids Baller- und Schockspiele und -filme.
Dies alles kann man beispielsweise sehr wahrscheinlich am besten nur mit Aldi-Bouletten und Billig-Mayo überleben.
Man kann auch anderen Fisch als Fischstäbchen essen! 🙂
Und daher ist leider jedes schulische Bemühen vergebens.
Wir sind inzwischen eine Nation von Ernährungsanalphabeten geworden!
Billig sollte es ganz nebenbei sein.
Schulessen darf nicht nur satt machen.
Es muss auch gesundheitlich einwandfrei sein.