Zwei Frauen wollen Schule leiten

von Nadine Schmid
KNITTLINGEN. Wer ab dem nächsten Schuljahr die Faustschule in Knittlingen leitet, soll schon bald das Kultusministerium entscheiden. Bürgermeister Hopp sorgt sich, dass der Rektorposten im September noch vakant ist.
Auch wenn in Knittlingen viele Unklarheiten darüber herrschen, wer nach den Sommerferien im Chefzimmer der Dr.-Johannes-Faust-Schule in Knittlingen sitzt, ist eines klar: „In Bezug auf die künftige Leitung der Verbandsschule gibt es derzeit einen Dissens“, bestätigt der Schulpräsident beim Regierungspräsidium Karlsruhe, Werner Schnatterbeck, auf Anfrage der „Pforzheimer Zeitung“. Wer die Schule ab dem kommenden Schuljahr leiten wird, soll nun das Kultusministerium von Baden-Württemberg entscheiden.

Eignung unterschiedlich bewertet
Nach Informationen der PZ gibt es zwei Bewerberinnen, die das Amt des scheidenden Rektors Roland Evers übernehmen wollen: Eine Schulleiterin sowie eine Lehrerin und Kommunalpolitikerin aus dem Enzkreis haben sich für die Stelle in Knittlingen beworben. Nach Angaben des Knittlinger Bürgermeisters Heinz-Peter Hopp hätten sich Gemeinderat und Schulkonferenz auf eine Bewerberin geeinigt – die Schulkommission bestehend aus Vertetern von Schulamt und Regierungspräsidium bevorzugt die andere Bewerberin. „Wenn Gemeinderat und Schulkonferenz eine andere Bewerberin präferieren als die, die von der Schulkommission vorgeschlagen wurde, handelt es sich wie hier in Knittlingen um einen Dissens-Fall“, erklärt Schnatterbeck. Die Bewerber würden von der Kommission unter anderem durch eine Langzeitbeurteilung sowie die Beurteilung eines Beratungsgespräches mit einem Lehrer nach ihrer Eignung eingestuft, anschließend könnten Schulkonferenz und Gemeinderat als Schulträger ihr Votum abgeben.

Die Amtszeit des langjährigen Rektors Roland Evers läuft zum 31. Juli ab (die PZ berichtete). Der Schulleiter hat nach eigenen Angaben von Anfang an darauf gedrängt, dass schnell ein Nachfolger für seinen Posten gefunden wird. Denn die Schulleitung der Knittlinger Dr.-Johannes-Faust-Schule besteht eigentlich aus einem Rektor und zwei Konrektoren. „Die zweite Konrektorenstelle ist aber seit Jahren unbesetzt, weil die Kollegin im Erziehungsurlaub ist“, erklärt Evers. In der Praxis führen Evers und Konrektor Reinhold Hartmann die 900 Schüler und 65 Lehrer zählende Schule seit Jahren also in Unterbesetzung. „Für einen allein ist selbst der ganz normale Betrieb nicht zu schaffen“, weiß Evers. Sollte seine Nachfolge bis Ende Juli nicht geklärt sein, will Evers seinen Konrektor unterstützen. „Dann werde ich während der Sommerferien weiterarbeiten und die Einteilung der Lehrer für die Stunden im kommenden Schuljahr machen“, sagt der Maulbronner vor seinem Ruhestand.

Entscheidung soll schnell fallen
Knittlingens Bürgermeister sorgt sich derweil um die Zukunft der Schulleitung: „Ich hoffe, dass die Stelle rechtzeitig besetzt werden kann“, sagt er. Schnatterbeck erklärt: „Wir sind bemüht, schnellstmöglich eine Besetzung herbeizuführen.“ In 95 Prozent der Fälle, in denen eine Rektoren-Stelle zu besetzten ist, weil der Vorgänger in Ruhestand geht, würde die Nachfolge zeitnah geklärt und eine Anschlusslösung gefunden. Wie das Kultusministerium schließlich entscheide, könne man nicht voraussehen. „Hierbei handelt es sich stets um eine Einzelfallentscheidung“, sagt der Schulpräsident. Grundsätzlich gehe es aber nicht darum, eine Menge an Bürokratie zu produzieren, sondern darum, „ein gutes, demokratisches Ergebnis zu erzielen“.

29.05.08 – 10:24 Uhr | geändert: 29.05.08 – 21:23 Uhr

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