Angemerkt

Da sind unterschiedliche Charaktere aneinander geraten. Brettens OB Paul Metzger ist ein Volkstribun. Er kann es mit dem Bürger. Er sagt deutlich, was er denkt, und für Bretten zieht er in den Kampf. Etwa um den Erhalt der Geburtshilfe am Krankenhaus. Dessen Dienstherr ist aus anderem Holz. Landrat Christoph Schnaudigel ficht eher Florett als Säbel und ist seinen Akten wohl mehr zugetan als dem abendlichen Small Talk beim Peter-und-Paul-Fest mit dem Menschen von nebenan. Interessant ist nun, dass beide Männer eigentlich das Gleiche wollen: den Erhalt der Geburtshilfe.
Bei der Suche nach der rechten Lösung werden die Unterschiede deutlich. Metzger greift nach jedem sich bietenden Strohhalm. Schnaudigel prüft den Strohhalm, ob er denn nicht allzu leicht geknickt werden könnte.
So kam es nun zum Streit. Metzger denkt, dass seine Lösung Zeitgewinn bringt. Der Landrat sieht Probleme, die nicht von der Hand zu weisen sind. Ohne Hebammen keine sichere Geburt, und auf der Seite der Ärzte gibt es keine Dienstgarantie bei etwaigem Ausfall. Deshalb schließt der Kreis die Geburtshilfe wider Willen. Bei Licht betrachtet ist das in Ordnung: Nur eine Lösung auf Dauer ist eine echte Perspektive. Der Ärztemangel hat den Kraichgau erreicht.

Matthias Kuld

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Angemerkt

  1. -az- sagt:

    Noch nicht gemerkt? Immer wenn die anderen für seine Ideen bezahlen – sollen oder müssen – hat Herr Metzger einen Vorschlag.

    Leider gibt es nicht wenige von dieser Sorte. Sie brauchen auch nicht vor Inbetriebnahme des Mundwerkes das Gehirn einschalten.

    Es gibt eben kein Risiko für diese Spezies, nur für den Rest – und das ist fatal! Aktuelle Nachrichten bringen es an den Tag, täglich mehr!

  2. äth. sagt:

    Bravo Herr Kuld!!! 🙂

  3. Pollak sagt:

    Nein, Volkstribun ist nicht der richtige Ausdruck. Herr Metzger ist ein Populist, der jede Gelegenheit nützt, um in der Presse zu erscheinen. Das sehen seine eigenen Parteifreunde inzwischen ebenso. Dabei macht er sich zwischenzeitlich nicht einmal mehr die Mühe, einigermaßen praktikable Vorschläge zu machen. Für einen halbwegs intelligenten Bürger ist sein Verhalten eine Beleidigung, ja geradezu der Versuch einer Volksverdummung. Eines wird dabei aber immer klarer und offensichtlicher : die „Ära Metzger“ ist vorüber!

  4. mm sagt:

    Kuld ist Kult!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert