Kartoffelkäfer-Plage ärgert Ruiter Anwohner

Bretten-Ruit. Eine regelrechte Kartoffelkäfer-Plage ärgert derzeit die Bewohner der Sommerhalde im Stadtteil Ruit: „Das ging vor zwei, drei Tagen los“, erzählt Günter Stockert, in dessen Garten die längs gestreiften Käfer längst die Oberhand gewonnen haben. Die Tiere hätten offenbar auf den benachbarten Äckern eines Biobauern keine Nahrung mehr gefunden und seien dann Richtung Wohngebiet gewandert.
Auch Anwohner Manfred Hauber ist von der Käfer-Plage betroffen: Eimerweise habe er die Tiere gesammelt, nachdem diese seine Tomaten im Garten ratzekahl gefressen hatten. „Die sollte man dem Biobauern wieder vor die Türe kippen“, sagt ein weiterer Bewohner des Gebiets, der seinen Namen aber nicht in der Zeitung lesen möchte. Ortsvorsteher Erich Hochberger überzeugte sich vor Ort von der Plage: „Das ist kaum zu glauben, was sich da abspielt. Die Kellerwände, die Hauswände und die ganzen Hausgärten sind voll von Kartoffelkäfern.“

Bereits vor Jahren habe es eine ähnliche Plage gegeben. Auch damals sei das Problem gewesen, dass die biologisch-dynamischen Landwirte ihre Äcker nicht gespritzt und sich die Tiere aufgrund der vorherrschenden Witterung enorm vermehrt hätten.
Er habe mit dem Ordnungsamt der Stadt Bretten und den zuständigen Ministerien gesprochen, doch habe er von Seiten der Stadt zur Antwort bekommen, dass die Sache „das Risiko des täglichen Lebens“ sei und das Ordnungsamt dafür nicht zuständig sei. Nachdem auch die Landesbehörden keine Hilfe angeboten hätten, seien die Möglichkeiten der Ortsverwaltung ausgeschöpft.
Auch der Landwirt aus Kleinvillars, dessen Felder an das Ruiter Wohngebiet angrenzten, stehe der Plage hilflos gegenüber, berichtet Hochberger: Der könne seine Äcker nicht spritzen, weil er sonst Bio-Kunden verlieren würde. Jetzt bleibe ihm als Ortsvorsteher nur eines übrig: „Ich kann höchstens noch beim Käfersammeln helfen.“
Thilo Kampf

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