Christoph Schnaudigel neuer Karlsruher Landrat – Absolute Mehrheit

18.07.2007 Bruchsal. Christoph Schnaudigel (44) ist neuer Landrat in Karlsruhe. Der Erste Landesbeamte im Kreis Ludwigsburg setzte sich am Mittwoch in Bruchsal gleich im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gegen seine beiden Mitbewerber Dieter Eckert (50) und Gerd Hager (52) durch.

Alle drei sind CDU-Mitglied. Eckert ist Bürgermeister in Offenburg und Hager Direktor des Regionalverbandes Mittlerer Oberrhein. Nur Schnaudigel wurde von der Unions-Fraktion im Kreistag offiziell unterstützt. Der Landkreis Karlsruhe zählt rund 430 000 Einwohner. Die vorzeitige Wahl war notwendig geworden, weil sich der bisherige Amtsinhaber Claus Kretz im Januar das Leben genommen hatte.

Von den anwesenden 89 Kreisräten stimmten nach Angaben des Landratsamtes 48 für Schnaudigel, 26 für Hager und 15 für Eckert. Der neue Kreischef wird am 13. September durch Regierungspräsident Rudolf Kühner offiziell ins Amt eingeführt. In seiner Dankesrede kündigte Schnaudigel für die Zukunft eine „konsequente Verwaltungsarbeit“ an. Der neue Landrat ist Chef von knapp 1700 Mitarbeitern der Kreisbehörde und verantwortlich für die Eigenbetriebe Abfallwirtschaft und Kliniken sowie die kreiseigenen Berufs- und Sonderschulen.

Kretz, der wegen seiner mietgünstigen Privatwohnung in einer kreiseigenen Forsthausvilla der Untreue verdächtigt worden war, hatte sich am 23. Januar durch einen Sprung vor einen Zug das Leben genommen. In drei Abschiedsbriefen hatte der 56-jährige Christdemokrat den Druck durch die Affäre als Grund für seinen Freitod genannt. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hatte danach das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt. Noch kurz vor seinem Tod hatte Kretz politische Fehler in der Affäre um die Villa eingeräumt und sich beim Kreistag entschuldigt.

Nach einigen politischen Alleingängen von Kretz geht es nach Angaben des Vorsitzenden des Kreistags, des Bruchsaler Oberbürgermeisters Bernd Doll (CDU), künftig auch darum, beim Bürger wieder Vertrauen in die Arbeit der Verwaltung zu gewinnen. Als Beispiel nannte Doll den von Kretz forcierten Austritt des Landkreises aus dem kommunalen Arbeitgeberverband Baden-Württemberg. „Diese Entscheidung haben wir zwischenzeitlich wieder rückgängig gemacht. Damit wäre Schnaudigel schon eine Sorge los“, sagte Doll.

red
18.07.2007

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Eine Antwort zu Christoph Schnaudigel neuer Karlsruher Landrat – Absolute Mehrheit

  1. /Ku/ sagt:

    …“Damit wäre Schnaudigel schon eine Sorge los“, sagte Doll.

    Ich hätte mit einem solchen Kreistag permanente Sorgen.

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