OB Metzger und die „Messe-Lüge“

Anläßlich der Eröffnung der Messe Bretten 2007, tischte der Oberbürgermeister der Stadt Bretten, Paul Metzger, den versammelten Gästen eine dreiste Lüge auf : ein Brettener Bürger hätte einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Karlsruhe gestellt, mit dem Ziel, die Messe verbieten zu lassen und „das hat die Verwaltung den ganzen Donnerstag voll beschäftigt“.

Dazu liegt uns ein Schreiben des Anwaltes vor, der diesen Antrag beim Gericht gestellt hat. Daraus geht hervor, dass :
1. „der Antrag war auf Feststellung der aufschiebenden Wirkung des Widerspruchs vom 1.3.07 … gerichtet und nicht auf Untersagung der Veranstaltung“. Er war Teil eines Widerspruches gegen die Nutzung der Sporthallen im Grüner zu nichsportlichen Veranstaltungen. Dieser Widerspruch wurde bereits vor dem Neubau der Hallen gestellt !
2. der Antrag wurde am Freitag, den 11.5.2007, per Fax an das Gericht gesandt.

Wie also kann die Verwaltung den ganzen Donnerstag (10.5.2007) beschäftigt gewesen sein, wenn sie von der Existenz des Antrages noch keine Kenntnis haben konnte ? Was wurde mit dieser offensichtlichen Lüge beabsichtigt ? Liest man den Artikel der Brettener Woche vom 15.5.2007, so gibt die Journalistin gm gleich noch die Interpretation, bzw. die Schlußfolgerung, die der Leser aus der Lüge ziehen soll, mit dazu : „Fazit der Eröffnungsbesucher: Hier hat ein Einzelner versucht, der Stadt zu schaden und dabei auch noch Steuergelder verbraucht“

Ein perfektes Zusammenspiel des lügenden OB und der Journalistin also, mit dem klaren Ziel, einen Bürger, der im übrigen lediglich ein ihm zustehendes Recht ausgeübt hat, zu verleumden. Dass solche Vorgehensweisen in Bretten keine Seltenheit sind, haben wir bereits mit unserem Artikel „Oberbürgermeister Metzger geht gegen kritische Bürger vor“ aufgezeigt.
In allen Fällen wird versucht Bürger zu diffamieren und zu verleumden um damit Mitbürger gegeneinander aufzubringen. Dieses Verhalten eines Oberbürgermeisters, den Stadtfrieden nicht zu wahren, sondern ihn zu stören, um missliebige Bürger auszugrenzen, wäre eigentlich ein klarer Fall für die Dienstaufsichtsbehörde, dem Regierungspräsidium Karlsruhe. Dort scheint man sich aber eher dem Schutz des OB vor der (aufmüpfigen) Bevölkerung zu verschreiben, als umgekehrt.

Zurück bleibt einmal mehr der Eindruck, dass sich hier ein Oberbürgermeister auf Kosten der Bevölkerung hemmungslos übler Methoden aus finsterer Zeit bedient, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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52 Antworten zu OB Metzger und die „Messe-Lüge“

  1. fc sagt:

    An seinem 70. Geburtstag beantwortete Herr Paul Metzger -OB/a.D.- in den BNN vom 24.Oktober 2014 die Frage „Worauf sind Sie besonders stolz“, wie folgt:

    „Ich bin besonders stolz, dass ich bei völlig leeren Kassen, mit gerade mal 2,5 Millionen Gewerbesteuer, für die Stadtbahn erfolgreich kämpfen konnte.“

    Und in einem weiteren Satz:
    „Am Ende waren die Schulden, die ich hinterlassen habe, so hoch wie die jährliche Gewerbesteuereinnahme 2011.“

    Zum besseren Verständnis gibt es folgende Zahlen:

    Bei der Gewerbesteuer von 2,5 Millionen hat er die Währung vergessen – damals gab es noch die DM.

    Die Bilanz des Jahres 2011 zeigt zum 31.12.2011 folgendes Bild:

    Gewerbesteueraufkommen 22,28 Millionen Euro.

    Verbindlichkeiten = Schulden betrugen 32.148.492,25 Euro.

    Allerdings ohne den Schulden vom Eigenbetrieb Abwasser und ohne den Schulden von diversen städtischen „Töchtern“, wie Stadtwerke GmbH, Kommunalbau GmbH, Wohnungsbau GmbH etc.

    Den veröffentlichten Zahlen über die Gesamtverschuldung der Stadt Bretten von 130 Millionen Euro, (130.000.000,00) hat Herr Metzger nie widersprochen.

  2. isi sagt:

    Es hilft leider oft zu wenig, die Lüge erst nach ihrer Verbreitung zu brandmarken.

  3. Grus) sagt:

    Der Lügner steht meist in der Zeitung, ist so in aller Munde!

  4. edd. sagt:

    Nur daher, weil die Lüge erst einmal dringend nötige Aufmerksamkeit auf sich zieht.

  5. Norb/Schw. sagt:

    Woher kommt es eigentlich, dass gewisse Menschen ungestraft Lügen verbreiten können?

  6. - zuk- sagt:

    OB Metzger und die „Messe-Lüge“ in Erweiterung!

  7. -sol- sagt:

    Der Chefarzt der Bruchsaler Frauenklinik, Jürgen Wacker, im August 2008 an OB Metzger:

    „Das Verbreiten einer Falschmeldung wiegt genauso schwer wie das Erfinden eines Gerüchts.“

  8. ber.-sch. sagt:

    Ist heute so wie damals.

  9. Crixius sagt:

    „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung, als ihre wirklichen Feinde.“ (Napoleon Bonaparte)

  10. cl. sagt:

    Verleumdung musst du frech betreiben – es wird schon etwas haften bleiben. Karl Simrock

  11. -rl- sagt:

    Nicht nur alle Religionen der Welt, sondern auch die Naturwissenschaften bestätigen, die immer funktionierende Vergeltungstheorie. Im Guten wie im Bösen.
    Deshalb kann man sich getrost zurück lehnen und die gerechte Antwort abwarten.

  12. - zuk- sagt:

    Von den zahlreichen Investoren mit den vielen neuen Arbeitsplätzen im abgeholzten Rüdtwald will heute wohl niemand so recht etwas wissen.

    Ein wesentlich älteres Märchen, welches den Brettener Volksvertretern erzählt wurde.

  13. -nz- sagt:

    „Lügen haben kurze Beine.“
    Deshalb kan man einer Aufdeckung nicht davon laufen.

  14. Ka. My. sagt:

    In meinem obigen 2. Kommentar vom 6. Juli 2007 habe ich mich gründlich geirrt.

  15. Gust./Fo. sagt:

    Bedeutet eine Nichtreaktion etwa Zustimmung?

  16. joh./mü. sagt:

    Keine Reaktion seitens Metzger. – Weshalb nicht?

  17. -Hü- sagt:

    Wenn man (öffentlich) spricht, wie einem der Schnabel gewachsen ist, dann kommt so was raus! – Einfach empörend!

  18. Lis.-My. sagt:

    In einem fortgeschrittenen Alter läßt einen die Erinnerung gern einmal im Stich.

  19. fr.-zurh. sagt:

    Besten- oder schlimmstenfalls wird er sich an nichts erinnern können.

  20. -el- sagt:

    „…eine dreiste Lüge…“
    – an der Spitze einer Stadt.
    Dadurch verliert man das Vertrauen in die Person zu 100% und vom Respekt kann überhaupt keine Rede mehr sein. Ist die Position eines Oberbürgermeisters dadurch überhaupt noch tragbar?

  21. -p-w- sagt:

    Die oben beschriebene Angelegenheit kann sich zu einem öffentlichen Skandal auswachsen.

  22. V.Q. sagt:

    Definition Melanchthons für Unwahrheit und Betrügerei: Das Hintergehen der Mitmenschen und die bewußte Täuschung mit Hilfe der Redekunst.
    Dem ist aktuell nichts hinzuzufügen.

  23. fr.-zurh. sagt:

    Dient diese Art der kommunalen Pressearbeit dem Gemeinwohl?

  24. av sagt:

    Soll sie (die Klamotte) etwa als Bestandteil von demokratischem Selbstverständnis angesehen werden?

  25. Lars sagt:

    Vielleicht wurde die obige kommunale Klamotte als eine besondere Form von Bürgernähe – also von öffentlichem Wohl – praktiziert.

  26. -sol- sagt:

    Das in entstellter Form in einem entstellenden Zeitungsbericht schreiben und wiedergeben zu lassen, zeugt von einer einmaligen Kommunal- und Pressearbeit, wobei letztere völlig unkritisch funktioniert hat.

  27. g-/-f sagt:

    Es gehört schon etwas dazu, eine absichtliche Entstellung von Tatsachen vorzunehmen.

  28. Els. sagt:

    Das vorherrschende Merkmal in der oben stehenden Kampagne ist die böse Absichtlichkeit.

  29. Arth. Br. sagt:

    Mir scheint, der Verleumdete ist noch nicht einmal Nebendarsteller in der kommunalen Klamotte, sondern das ganz gezielte Opfer der Kampagne.

  30. -Ger.-Luk.- sagt:

    An mm im 20. Kommentar
    Eine kommunale Klamotte (mein 19. Kommentar) richtet sich hauptsächlich an den Hauptdarsteller, was der Verleumdete nie und nimmer ist.

  31. mm sagt:

    Für den Verleumder schon, für den Verleumdeten weniger !

  32. -Ger.-Luk.- sagt:

    Eine kommunale Klamotte!

  33. J-N sagt:

    Es wirkt beschämend, demütigend und erniedrigend – weit mehr als nur eine reine Bloßstellung!

  34. b/m sagt:

    Wenn das Regierungspräsidium Karlsruhe sowie die Staatsanwaltschaft Karlsruhe Kenntnis erlangt haben, dann kann man auf deren Ergebnisse sehr gespannt sein.

  35. -nz- sagt:

    „…wäre eigentlich ein klarer Fall für die Dienstaufsichtsbehörde…“
    Es wäre interessant zu wissen, was die Staatsanwaltschaft dazu sagen würde?

  36. -p-w- sagt:

    Was man da oberhalb lesen kann, das ist schon ein starkes Stück!

  37. Nag. sagt:

    Mitglieder des Brettener Gemeinderats lesen sicherlich die Brettener Woche, weil darin auch das Amtsblatt abgedruckt wird.

    Ich frage mich, ob sie nach Kenntnisnahme ihren Vorsitzenden zu dessen öffentlichen Äußerungen auf der ersten Seite der Ausgabe vom 15. Mai 2007 angesprochen haben.

    Dies kann ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen.

  38. Gust./Fo. sagt:

    Man soll sich zwar keinen trügerischen Hoffnungen hingeben. Aber Hoffnungen haben schon sehr oft nicht getrogen.

  39. Schm. sagt:

    „Zurück bleibt einmal mehr der Eindruck“ …

    Der Eindruck kann trügen!

  40. pet. my. sagt:

    Die Pressearbeit der Stadt Bretten funktioniert weiterhin.

  41. ludw. sagt:

    Was halten denn die Leser in den Brettener Nachbargemeinden von den Ausführungen eines Herrn Metzger?

  42. ber.-sch. sagt:

    Die Brettener Woche wird kostenlos in der Stadt Bretten und in benachbarten Gemeinden zugestellt und sicherlich auch gelesen.

  43. jörg. sagt:

    Ist das etwa die gedeihliche Öffentlichkeitsarbeit, mit der sich die Große Kreisstadt Bretten noch beliebter machen will?

  44. - zuk- sagt:

    Die Meinungsfreiheit hat ihre Beschränkung in dem Recht der persönlichen Ehre.

  45. -Ger.-Luk.- sagt:

    Verleumdung ist die üble Nachrede wider besseres Wissen.

  46. -A-H. sagt:

    Gemäß dem obigen Bericht scheint nicht nur die Behauptung, sondern auch die Verbreitung gemacht worden zu sein.

  47. -Ürk. sagt:

    Die üble Nachrede ist die Behauptung oder Verbreitung einer nicht erweislich wahren Tatsache in Beziehung auf einen anderen, die geeignet ist, einen anderen verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen.

  48. - Cath.D. sagt:

    Kann man das als üble Nachrede benennen?

  49. Ka. My. sagt:

    Vielleicht oder sogar ganz bestimmt wird es eine Reaktion von Herrn Metzger und/oder von der Redaktion der Brettener Woche geben.

    Warten wir es ab.

  50. -nz- sagt:

    „…ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.“
    Na, da bin ich mir zwischenzeitlich nicht mehr so sicher.

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