Die Autoflut steigt langsamer

Rund 36 300 Privatautos mehr werden im Jahr 2025 nach einer Prognose in der Region zugelassen sein
ENZKREIS/PFORZHEIM/CALW Es wird in Zukunft noch voller auf den Straßen rings um Pforzheim. Doch die Zahl der privaten Autos steigt weit langsamer als zuletzt – jedenfalls wenn die Statistiker richtig gerechnet haben.

Nach der Prognose des Statistischen Landesamts kommen im Jahr 2025 auf 1000 Enzkreis-Bewohner 778 Privatautos und auf 1000 Pforzheimer 538 Personenwagen. Wenn man sich vorstellt, alle Menschen im Enzkreis und in Pforzheim würden gemeinsam das Haus verlassen und in die Autos steigen, dann würde es im einzelnen Fahrzeug nicht eng werden. Im Enzkreis wären die meisten sogar nur mit einer Person besetzt.

Die Statistiker rechnen damit, dass der hausgemachte Verkehr in den kommenden 20 Jahren weiter zunimmt – aber deutlich langsamer als in der Vergangenheit. Im Enzkreis und dem Kreis Calw wird die Zahl der Autos demnach jeweils um 16,5 Prozent, in Pforzheim um sieben Prozent zulegen. Zum Vergleich: Zwischen 1990 und 2005 betrug das Plus im Enzkreis noch 27,3 Prozent, im Kreis Calw sogar 31,7 Prozent.

Für den Verkehr gewappnet
Die Verkehrsplaner in der Region blicken deshalb einigermaßen beruhigt in die Zukunft. Das Straßennetz, so Kreisverkehrsamtsleiter Wolfgang Rittmann, würde solche Anstiege verkraften. Das meint auch Michael Strohmayer, der Sprecher der Stadt Pforzheim: „Wir tun derzeit schon einiges für den Verkehrsfluss und werden gewappnet sein.“ Als Beispiele nennt er nicht nur die neue Buckenbergauffahrt, sondern auch Projekte wie in der Kelterstraße, neue Kreisverkehre und die Westtangente an der Stadt vorbei.

Außerdem beobachten beide, dass zunehmend Zweit- oder Drittfahrzeuge angemeldet werden, die häufiger geparkt am Straßenrand zu finden seien als auf der Straße. „Schließlich kann am Ende jeder immer bloß mit einem Auto fahren“, sagt Rittmann. Mit diesem sogenannten Motorisierungsgrad erklären die Statistiker einen Teil des Anstiegs. In Dörfern, wo man für viele Wege ein Auto braucht, ist er höher als in Städten. Für Großstädte wie Stuttgart und Karlsruhe rechnen die Statistiker deshalb sogar mit einem leichten Rückgang der Autozahlen.
Mehr Autos, weniger Fahrten?

Teil zwei der Erklärung: Bis 2025 geht die Statistik für Baden-Württemberg noch von einem Zuwachs der erwachsenen Bevölkerung aus. Allerdings auch von einer deutlich älteren Bevölkerung. Die vielen Autos, so die Vermutung, werden deshalb künftig seltener gefahren.

Dass die Statistik nie das ganze Bild zeigt, macht ein Blick auf die aktuellen Daten klar. Für den Enzkreis werden 109 600 Personenwagen angegeben, für Pforzheim 49 400. Das liegt daran, dass alle gewerblich genutzten Fahrzeuge herausgerechnet wurden. Die sind aber auch auf den Straßen unterwegs. Aktuell sind das für den Enzkreis insgesamt 121 112 Autos und rund 65 000 für Pforzheim.

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