Leserbrief : Aufklärung tut jetzt Not

Zum Freitod von Landrat Claus Kretz erreichten uns folgende Leserzuschriften
Die teil unsäglichen Schuldzuweisungen nach des Landrats Suizid zeigt eines: Aufklärung tut jetzt not. Es ging in der Forsthausäffäre nicht um eine lächerliche Mietdifferenz, es ging auch nicht um einen missliebigen Gartenzaun, für den der jetzt sehr lautstarke Karlsruher Baubürgermeister Eidenmüller Mitverantwortung trägt. Es ging und geht darum, ob der Landrat des Landkreises Karlsruhe den Kreistag mit falschen Angaben eine Forstvilla hat kaufen lassen – nur um darin eine neue adäquate Privatnutzung zu finden.
Es gab für das Anwesen keinen Kaufgrund des Landkreises. Exemplarisch markiert das die Forderung des Landesarchives: die ohne die notwendige Genehmigung eingelagerten Staatsakten können nicht dauerhaft in dem für diesen Zweck gekauften „Archiv“ verbleiben.
Nach dem Kauf gab es immense Ausgaben, für die es keinen öffentlich rechtfertigbaren Grund gibt – bis hin zu einem Deckengemälde für insgesamt 55 000 Euro.
Diese Fakten waren den VIPs des Landkreises wohlbekannt. Kein Wunder, dass in diesen Kreisen erschrockenes Schweigen herrschte, nachdem das mutmaßliche Kaufmotiv und die Unwahrheiten deutlich wurden. Nicht hinnehmbar ist, dass die Vorlage, die den Kauf des Anwesens auslöste, alles darstellte, nur nicht die Wahrheit. Dies ist heute unbestritten und auch teilweise Aussage der Kreiskommission.
Bürger- und Oberbürgermeister, die jetzt die abgeschnittene Ehre des Landrates auffinden, traktieren damit die Kreisräte, die pflichtgemäss ihrer Aufgabe als gewählte Vertreter des Landkreises nachgekommen sind. Sie lenken ab. Ihre Aufgabe wäre es gewesen, sofort die Gremien über die Affäre zu unterrichten und mit einer frühen Reaktion die dramatische Kettenreaktion von fortdauernden Unwahrheiten und den Gesichtsverlust des Landrates zu unterbinden. Stattdessen wurde unter den Teppich geschwiegen.

Jürgen Schmitt
Heidelberger Straße 10
Bruchsal

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Eine Antwort zu Leserbrief : Aufklärung tut jetzt Not

  1. G-S sagt:

    Natürlich geht es um restlose Aufklärung, die im Sinne aller sein muß. Das gilt für die daran arbeitenden Behörden sowie gleichermaßen für die Öffentlichkeit.

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