Überfüllte Stadtbahnen für Schüler ein Problem

MdL Joachim Kößler schaltete sich ein:
Bretten. Der Anruf einer besorgten Mutter, deren Tochter an der Haltestelle des Edith-Stein-Gymnasium (ESG) in Bretten aus der Bahn gestoßen wurde und dabei beinahe auf die Schienen fiel, veranlasste den CDU-Landtagsabgeordneten, Joachim Kößler, ein Treffen mit Vertretern der Stadt Bretten, des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) und der Brettener Schulen zu organisieren. Davon erhoffte er sich Vorschläge wie das Problem überfüllter Bahnen und ungenügender Sicherheit auf den Bahnsteigen zu lösen sein könnte.

Die Schülersprecherin des ESG, Melanie Littmann, berichtete, dass die Situation vor allem zwischen Bahnhof und Stadtmitte problematisch sei. Zwischen 380 und 440 Personen steigen laut Dr. Klaus Lösch vom KVV täglich in die S4, die mit ihren zwei Wagen 100 Sitz- und 123 Stehplätze bietet. In dem Gedränge wurden auch schon mehrere Kinder verletzt; es kam zu blutigen Nasen, blauen Flecken und einem ausgekugelten Arm. Mit einer Unterschriftenaktion der Schüler des ESG war der KVV gebeten worden, einen weiteren Wagen anzuhängen. Dies sei aber, so Dr. Lösch, nicht möglich, weil in den Stoßzeiten alle Wagen im Einsatz seien und der Kauf neuer Wagen nicht zu finanzieren sei.

Günther Wurst, Lehrer am Melanchthon Gymnasium (MGB), wies darauf hin, dass vor allem die jüngeren Kinder oft beängstigende Situationen erlebten. „Es herrscht das Recht des Stärkeren.“ Ein- und Ausstieg an den Haltestellen sei problematisch. Aus diesem Grund würden viele Eltern ihre Kinder zur Schule fahren.

MdL Kößler bat um konkrete Lösungsvorschläge. Eine Möglichkeit sei, so Dr. Lösch, dass Kinder, die aus Richtung Bruchsal kommen und zum MGB möchten, am Bahnhof nicht in die S4 umsteigen, sondern die Linie 700 um 7.20 Uhr am Bahnhofsvorplatz nehmen. Ferner wäre die Firma Wöhrle bereit, den Bus (Linie 142) um 7.10 Uhr von Dürrenbüchig zur Schule Diedelsheim bis zum MGB weiter fahren zu lassen. Diese Fahrt müsse dann allerdings etwas früher stattfinden. Dazu benötige man aber das Einverständnis der Eltern, deren Kinder an die Diedelsheimer Grundschule müssten.

Die Möglichkeit, den früheren Eilzug S4 von Karlsruhe nach Eppingen an weiteren Bahnhöfen halten zu lassen, will der KVV prüfen. Laut Dr. Lösch kann dies nur der Betreiber entscheiden. Kößler bat, alle Möglichkeiten der Entzerrung zu prüfen und die Schulen und ihn zu informieren.

Zur Situation an den Bahnsteigen zeigten die Mitarbeiter vom KVV einen Film, den sie an den Brettener Bus- und Bahnhaltestellen aufgenommen hatten und der das unvorsichtige Verhalten der Schüler an den Bahnsteigen dokumentierte. Der Abgeordnete bat um Weitergabe des Films an die Brettener Schulen, damit dieser den Eltern und Schülern vorgeführt werden könne.

Zur Entschärfung des Problems an den Haltestellen bat die Elternbeiratsvorsitzende des MGB, Traudl Petschauer, den Vorschlag eines früheren Schülersprechers zu prüfen, die Züge je nach Liniennummer an unterschiedlichen Stellen des Bahnsteigs halten zu lassen. Dr. Lösch sagte eine Prüfung zu. Nach den Sommerferien soll voraussichtlich ein weiteres Treffen stattfinden.

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5 Antworten zu Überfüllte Stadtbahnen für Schüler ein Problem

  1. F. M. sagt:

    „MdL Kößler bat um konkrete Lösungsvorschläge.“
    Genau an dieser Stelle hatte der Vertreter des Schulträgers, Herr Bürgermeister Leonhardt von der Stadt Bretten, die passende Gelegenheit, eine diesbezügliche Meinung zu äußern. Daß dabei keine konkreten Lösungsvorschläge seitens der Stadt Bretten zu erwarten waren, war bereits vorher abzusehen. Absolut nicht abzusehen war, daß aber auch gar nichts von der Stadt Bretten verlautbart wurde.

  2. A/P sagt:

    Ich frage mich, warum bei Teilnahme von Herrn Bürgermeister Leonhardt an diesem Treffen keine Aussage von ihm gedruckt wurde. Daß er als ein Vertreter der Stadt Bretten zum Thema nichts gesagt hat, ist kaum vorstellbar.
    Kann es sein, daß er zur Sache nichts beigetragen hat und deshalb keine Aussage erschienen ist?

  3. l-rd sagt:

    Die Vermutungen im 1. und 2. Kommentar sind unrichtig.

    Es wurde ein Foto veröffentlicht, auf dem Herr Leonhardt abgebildet ist. Also war doch ein Vertreter der Stadt anwesend. Nur schade, dass nichts über ihn berichtet wurde. Vielleicht hatte er aber auch wegen Abwesenheit seines Chefs zur Sache nichts zu sagen.

  4. o.V. sagt:

    …“ein Treffen mit Vertetern der Stadt Bretten … zu organisieren.“

    Die Zeitung benennt diese (Namen) bezeichnenderweise mit keinem Wort. Wenn sie überhaupt dabei waren, dann machten sie wahrscheinlich von ihrer Meinungsäußerung keinen Gebrauch. So blieben sie ohne Wortmeldung. Oder sie hatten einen Wortbeitrag, den man zur Veröffentlichung versehentlich vergaß. Immer vorausgesetzt, dass tatsächlich mindestens ein Vertreter der Stadt Bretten anwesend war.

  5. Un. sagt:

    Kein Vertreter des Schulträgers ließ sich in der Veranstaltung blicken. Es scheint von untergeordneter Bedeutung zu sein, wie Schüler ohne jede Gefährdung in die Schulen gelangen.
    Wenn der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) schon nicht für genügend Sicherheit seiner Fahrgäste sorgen kann, so kann er aber mit schöner Regelmäßigkeit seine Fahrkartenpreise erhöhen – auch die für Schüler.

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