Zeit gewonnen

Keine Stellungnahme Brettens zum Gondelsheimer Bahnübergangsproblem, sondern die Ankündigung eines Dialogs zur Suche nach einer vernünftigen Lösung – das kam überraschend am Dienstag im Brettener Gemeinderat. Wer erwartet hatte, nach den Verbalattacken des Gondelsheimer Bürgermeisters werde sein Brettener Kollege eine Woche später öffentlich mit gleicher Münze zurückzahlen, sah sich getäuscht. Zur offensichtlichen Verblüffung vieler Ratsmitglieder verkündete Paul Metzger nun, die Sache könne nicht übers Knie gebrochen werden. Brettens OB geht davon aus, dass auch der Technik-Ausschuss des Kreistags den Punkt von der Tagesordnung seiner heutigen Sitzung nehmen wird. Der Landrat habe ihm Unterstützung zugesagt.
Metzger hat jetzt erst einmal Zeit gewonnen – nicht nur für den Dialog mit Gondelsheim, sondern auch, um die Stimmungen und Positionen in der eigenen Stadt zu klären. Denn es sah am Dienstag nicht unbedingt so aus, als würde er für seine Forderung nach einer Südumfahrung Gondelsheims unbedingt eine Mehrheit in seinem Gemeinderat bekommen. Klar, aus Neibsheim und Büchig kann er mit Zustimmung rechnen, weil diese Stadtteile mit zusätzlichem Verkehr durch eine Nordtrasse rechnen. Diedelsheim, der größte Stadtteil, hat aber gegen die Südtrasse gestimmt, die manchem zu dicht an seinem Dorf vorbei führt.
Diese Positionen würden sich im Stimmverhalten der Gemeinderäte widerspiegeln. Aber auch andere Kräfte sind zu berücksichtigen: Die Abstimmung könnte für manchen willkommene Gelegenheit sein, dem OB gegen den Karren zu fahren. Und: Könnte die Parteisolidarität der Brettener Sozialdemokraten womöglich so weit gehen, dass sie ihren Genossen Markus Rupp nicht im Regen stehen lassen wollen?
Nicht um irgend einen Kompromiss zwischen Süd- und Nordlösung geht es jetzt im Bahnübergangs-Konflikt, sondern eher darum, Zeit zu gewinnen für eine Lösung, bei der keiner der Beteiligten sein Gesicht verliert. Rudolf Baier

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4 Antworten zu Zeit gewonnen

  1. l-rd sagt:

    Die Argumente der Befürworter einer Südtrasse sind nichts anderes als Scheinargumente. Sie sind abschweifend und sachfremd und entsprechen dem Naturell desjenigen, der sie vehement vertritt.

  2. ul-d sagt:

    Zeit gewinnen. Wofür? Etwa für das Imponiergehabe von Metzger.
    Diedelsheim hat gegen die Südtrasse gestimmt, die manchem zu dicht an seinem Dorf vorbeiführt. Und den Gondelsheimern jenseits des Bahnübergangs. Denen führt die Südtrasse nicht nur zu dicht an ihren Wohnungen vorbei, sondern sie zerstört deren Lebens- und Wohnqualität sowie außerdem das Landschaftsbild und die Landschaft als Naherholungsgebiet.
    Neibsheim und Büchig rechnen mit zusätzlichem Verkehr durch eine Nordtrasse. Das ist eine reine Schutzbehauptung. Der Verkehr bleibt bei beiden Trassen konstant. Auch zukünftig werden keine besseren Argumente für eine Südtrasse ausfindig gemacht.

  3. dr sagt:

    Es hat keinen Sinn, über die Ausführungen im Kommentar von Herrn Baier nachzudenken. Nur eins ist glasklar. Der unnötigerweise dialogsuchende Herr Metzger darf jederzeit seine von ihm als zustimmungsreife Lösung benannte Nordumfahrung inklusive einer innerörtlichen PKW-Unterführung mit seinem Kollegen Rupp vereinbaren. Das ist die vernünftige LÖsung.

    Die Ankündigung eines Dialogs zur Suche nach einer vernünftigen Lösung – verkündet von Herrn Metzger – wäre so Makulatur. Wie kann man soviel dummes Zeug von sich geben? Sieht denn keiner der Beteiligten mehr den Wald vor lauter Bäumen?

  4. mm sagt:

    Verbalattacken von Rupp gegen Metzger? Wo denn, wie denn ?
    Nein, Widerspruch gegen den „kleinen König“, das ist was auch den Redakteur der „königstreuen“ Presse erregt. Wer OB Metzger einmal in einer Gemeinderatssitzung erlebt hat, weiß, was Verbalattacken wirklich bedeuten!

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