Leserbrief : Verfahren zum Schutz der Natur

Zum Satzungsbeschluss des Brettener Gemeinderats zur Erweiterung des Industriegebiets Gölshausen in den Rüdtwald:
Als Bürger dieses demokratischen Staates akzeptiere ich die Entscheidung des Gemeinderats, auch wenn ich sie nicht mittragen kann. Dieselbe demokratische Haltung erwarte ich auch von anderen.
Ich bin enttäuscht über die Äußerungen der Verwaltung und der Mehrheit der Gemeinderäte über jene, die die Abholzung des Waldes ablehnen. Es ist unser Recht, die Möglichkeiten des Widerstandes und Einspruchs auszunutzen, die unser Rechtssystem vorsieht, und genau dadurch unterscheiden wir uns von einer Diktatur.
Das komplexe Genehmigungsverfahren wurde vom Gesetzgeber zum Schutz unserer Natur eingerichtet. Man sollte doch fair bleiben, anstatt uns den Schwarzen Peter zuzuschieben. Wir haben für uns alle etwas erreicht, denn wir konnten – gemeinsam mit der Verwaltung – viele Ausgleiche und Eingriffsminderungen durchsetzen.
Im Übrigen ist die lange Genehmigungsdauer von acht Jahren kein Grund zum Schmollen; bei diesem gewaltigen Eingriff in den Wald hätten es die Verantwortlichen voraussehen können, was da auf sie zukommen würde. Es bleibt zu hoffen, dass sich nun auch der Nutzen einstellt, den sich die Verwaltung für uns Bürger erhofft.

Udo Stammnitz
Hebelweg 2
Bretten

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Eine Antwort zu Leserbrief : Verfahren zum Schutz der Natur

  1. ak sagt:

    „Es bleibt zu hoffen, dass sich nun auch der Nutzen einstellt, den sich die Verwaltung für uns Bürger erhofft.“ Es geht also um zweierlei Hoffnungen. Einmal um die von Herrn Stammnitz und die der Verwaltung.
    Hoffen kann auch träumen bedeuten. Hoffentlich nicht! Hoffnungen erwecken, das kann eine Verwaltung auch. Sie muss dann aber beantworten, was berechtigt sie – die Verwaltung – zu solcher Hoffnung, die sie sich für uns Bürger erhofft? Sind es gerechtfertigte oder unerfüllbare Ewartungen bis hin zu Enttäuschungen? Hoffentlich wird sich dieser Zukunftsglaube nicht nur am Inhalt des heutigen Leserbriefes in den BNN von Frau Barbars Dietrich orientieren. Sie hofft auf „ein Hundefutterhochregallager, das drei wertvolle Arbeitsplätze schafft.“ Warten wir es doch einfach ab, „dass sich nun auch der Nutzen einstellt, den sich die Verwaltung für uns Bürger erhofft.“ – Ein geringer Nutzen kann eventuell für den Bürger entstehen (Zahl von zusätzlichen Arbeitsplätzen). Viel bedeutender ist der Nutzen für den Eigentümer des Hundefutterhochregallagers. Warum – das kann nur er beantworten.

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