Gärten können jetzt Bauplätze werden

Bebauungsplan Weißhoferstraße vom Gemeinderat beschlossen / Neuer Kreisverkehr im Osten Brettens
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Ein weiterer Kreisverkehr in der Kernstadt ist die augenfälligste Auswirkung des Bebauungsplans „Weißhofer Straße“, dessen Satzung der Brettener Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend bei einer Gegenstimme beschlossen hat. Geplant ist darin, die Kreuzung Weißhoferstraße/Breitenbachweg/Georg-Wörner-Straße zu einem Kreisel umzubauen – wobei die Beseitigung der Ampelanlage nicht im Vordergrund steht. Vielmehr geht es darum, die neue Zufahrt zu Baugrundstücken, die bisher nicht erschlossen sind, an das Straßennetz anzuschließen.
Mit der Anbindung eines weiteren Straßenastes an die Ampelkreuzung wäre dies aber kaum möglich gewesen. Mehr als vier Jahre lang wurde an dem Bebauungsplan gearbeitet, der die Nordseite der Weißhoferstraße von der Heilbronner Straße bis zur Reuchlinstraße umfasst. „Mehrere städtebauliche Problemfälle“ gebe es hier, die dringend einer Lösung bedürften, erklärte die Verwaltung und nannte insbesondere die einstmals bebauten Eckgrundstücke an der Heilbronner Straße und an der Hohkreuzstraße. Hinsichtlich der künftigen Nutzung träten hier starke Interessenkonflikte auf.

Der andere Schwerpunkt des Plans liegt auf dem Areal im Winkel zwischen Weißhoferstraße und Reuchlinstraße im Osten des Gebiets. In den dort liegenden Gartenflächen wäre Platz für etliche Wohngrundstücke. Rund 3 500 Quadratmeter umfasst dieser zusammenhängende Grünbereich. Schon zweimal wurdem der Stadtverwaltung Anträge vorgelegt, dort Häuser zu bauen. Aber ohne Anbindung ans Straßennetz ist dies nicht möglich. Andererseits hält man im Rathaus die Bebauung für durchaus wünschenswert, weil damit Bauplätze geschaffen werden können, ohne Flächen außerhalb der Stadt in Anspruch zu nehmen.
Von einer „maßvollen Nachverdichtung“ ist die Rede. Voraussetzung ist allerdings der Bau des Kreisels – an dessen Kosten sich dann aber auch die Eigentümer beteiligen müssen, machte der Oberbürgermeister deutlich. Immerhin kämen sie so in den Besitz von Bauland. Aber auch vom Land erhoffe man sich Geld für den Kreisverkehr, der „so bald wie möglich“ realisiert werden solle. Im Gemeinderat gab es durchweg Zustimmung zu dem Plan. Monika Michel (Grüne) wies auf die besonderen städtebaulichen Anforderungen des Eckgrundstücks Heilbronner straße hin (gegenüber dem Polizeirevier), wo früher das „Bürgermeisterhaus“ stand. Werner Hellebrand (SPD) stellte fest, dass das schmucke Haus, in dem einst der Brettener Arzt und Kommunalpolitiker Dr. Potel gewohnt hat, vom Verfall bedroht sei – „eine Schande“. Brigitte Bette (CDU) erwog, nach dem Bau des neuen Kreisels die Georg-Wörner-Straße wieder in beide Richtungen befahrbar zu machen.
Gerade noch rechtzeitig vor Inkrafttreten des neuen Baugesetzbuchs wurden zwei weitere Bebauungsplan-Beschlüsse einstimmig gefasst: „Dritte Änderung Äußerer Kirchberg“ in Neibsheim und „Zweite Änderung Sperbelhecke“ in Ruit.

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