Leserbrief : Glaubwürdigkeit wird enorm strapaziert

Zu „Die Umlage sinkt um weitere drei Prozentpunkte“:
Es ist geradezu skandalös, wenn man die Vorgänge um den Kreishaushalt in der Presse verfolgt. Als normaler, politisch interessierter Bürger kann man diese Vorgänge nur noch mit Kopfschütteln und einer gewissen Portion Wut verdauen – wenn überhaupt. Da gibt es die Begriffe der Haushaltswahrheit und Haushaltsklarheit, die wohl überhaupt keine Bedeutung mehr haben. Es herrscht falsche (möglicherweise parteipolitische) Ergebenheit gegenüber höherrangigen Vorgesetzten, oder was auch immer die „Zahlenjongleure“ zu derartigen Verfehlungen bringt. Es wird der Öffentlichkeit verborgen bleiben.
Die Bevölkerung – die Steuerzahler – werden durch Gebühren darunter zu leiden haben, auch wenn derartige Vergehen durch Nachtragshaushalte oder ähnliche Korrekturen bereinigt werden. Wie zum Beispiel auch der Austritt des Landkreises aus dem Kommunalen Arbeitgeberverband aus Kostengründen. Und jetzt wieder der Eintritt, der zu begrüßen ist, kostet ebenso das Geld des Steuerzahlers. Die Glaubwürdigkeit in die öffentliche Verwaltung wird enorm strapaziert. So jedenfalls meine Wahrnehmungen im Bekanntenkreis. In der Privatwirtschaft kennt man das ja zur Genüge. Aber was macht eigentlich die vom Volk gewählte Kontrolle? Oder die Aufsichtsbehörde? Sie müssen sich schon auch gewisse Fragen stellen lassen. Mit der Feststellung und nachträglichen Erkenntnis, falsche Zahlenwerke vorgelegt zu bekommen allein ist es nicht getan. Sach- und Fachkenntnisse sollten zur Anwendung kommen. Falls diese nicht ausreichend vorhanden sind, sollten sie durch Fort- und Weiterbildung eingeübt werden. Dies wird schließlich von uns allen verlangt.

Josef Buchberger
Tulpenstraße 14
Linkenheim-Hochstetten

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9 Antworten zu Leserbrief : Glaubwürdigkeit wird enorm strapaziert

  1. Chr.Z. sagt:

    Weil ich längst den Glauben in die Fähigkeiten des Kreistags aufgegeben habe, habe ich kein Problem mehr mit der Glaubwürdigkeit in die öffentliche Verwaltung.

  2. Berth.-Arg. sagt:

    Seien wir doch mal ehrlich.
    Wir haben uns an die Strapazen von Politikern doch bestens gewöhnt.
    Wir werden doch ihren Belastungsproben tagtäglich ausgesetzt.

    Die nicht zu leugnende gewollte oder ungewollte Folge: Teilnahmslosigkeit bis hin zur Abstumpfung.

  3. Zumb. sagt:

    Eventuell geht am 18. Juli 2007 ein neuer Stern auf.
    Dem Landkreis Karlsruhe ist es zu wünschen.

  4. Qua. sagt:

    „Die Umlage sinkt um weitere drei Prozentpunkte“

    Für mich sinkt ganz allmählich der Stern über dem Kreistag.

  5. wil.hen. sagt:

    Im Kreistag sitzen nun einmal ausgewiesene Leute mit einer gehörigen Portion an Sach- und/oder Fachkenntnissen.
    Nur deshalb funktioniert dort alles prima.

  6. H/M sagt:

    Mitgliedschaft des Landkreises Karlsruhe im Kommunalen Arbeitgeberverband

    Abstimmungen im Kreistag: Raus aus den Kartoffeln – rein in die Kartoffeln!

    Absolut nicht mehr nachvollziehbar!

  7. g-d sagt:

    Herr Buchberger, die schonungslose (brutalstmögliche) Aufklärung wird vielleicht irgendwann einmal erfolgen, wenn man sie gar nicht mehr erwartet.

    Und alle Leser werden davon überrascht sein und große Augen machen.

  8. Ull.Mü. sagt:

    Selbstverständlich in den Kreishaushalt, in die gewählten Mitglieder des Kreistags und in den neuen Landrat. Was denn sonst?

  9. Ro. St. sagt:

    Glaubwürdigkeit ist gleichzeitig auch Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit – in was oder wen?

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