Leserbrief : Fehler liegt im System

Zum Artikel „Nachtfahrverbot – ob dann Ruhe herrscht?“ in der Ausgabe vom 27. Mai:
Grundsätzlich ist es zu begrüßen, dass sich unsere lokalen Politiker mit dieser Thematik beschäftigen, doch ist ein solches, nur mit großem überregionalem Aufwand zu realisierendes Projekt ein untaugliches Mittel, die Brummifahrer auf die Autobahnen zurückzuzwingen. Erstens fahren bei Nacht nur noch (im Verhältnis gesehen) wenige Lastwagen. Zweitens kann ein Verbot nur Wirkung zeigen, wenn es auch überwacht und Fehlverhalten bestraft wird. Ich wage die Prognose, dass mancher Lkw-Fahrer das Risiko, erwischt zu werden, gerne auf sich nimmt.
Drittens bedeuten solche Maßnahmen, das Pferd von der falschen Seite her aufzuzäumen, denn der Fehler liegt eindeutig im System. Hier wäre statt der teuren Mautüberwachungsbrücken ein einfaches, für alle Straßen gültiges Vignettenverfahren o. ä. viel wirkungsvoller, denn dabei muss jeder zahlen, egal wo er fährt, das heißt, es bringt dann keinen finanziellen Vorteil mehr, die Autobahnen unnötig zu verlassen.
Ein regionaler Wind kann keinen bundesweiten Sturm entfachen. Die Sache muss vom Grundsatz angegangen werden, das System muss geändert werden, um danach flächendeckende Verbesserungen erreichen zu können.
Eine konzertierte Aktion regional betroffener Städte und Gemeinden, die Missstände der Bundesregierung vorzutragen, muss das Ziel sein, dann trägt man tatsächlich zur Behebung der Misere bei, ganz ohne neue Schilder.

Manfred Hörl
Königsbergerstraße 7
Bretten

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Eine Antwort zu Leserbrief : Fehler liegt im System

  1. Dr. H. Urban sagt:

    Sehr geehrter Herr Hörl,

    glauben Sie im Ernst, dass das milliardenschwere Mautsystem jetzt gegen eine Vignette eingetauscht wird? Warum wehrt man sich nur so gegen ein paar Schilder zum nachtfahrverbot. Noch steht kein einziges Schild und jeder will schon jetzt wissen, dass es sowieso keiner einhält… was ist das für ein Quatsch. Freuen wir uns doch über das Verbot.

    Und dass nachts verhältnismäßig wenig LKW fahren, stimmt auch nicht. Oder nehem ich meine Ohrenstöpsel nur zum Spass – als Anlieger der B35.

    Dann fahren halt noch weniger LKWs nachts – ist das schlimm. Freuen Sie sich doch. Was hat man in Bretten nur gegen ein Nachtfahrverbot? Ich verstehe das nicht.

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