14 Monate nach dem Feuer wieder Sport „Im Grüner“

Gestern Spatenstich für neue Brettener Sporthallen
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Ostern 2005 wird Oberbürgermeister Paul Metzger so schnell nicht vergessen: Nachdem ein Großbrand am Ostersamstag die Sporthalle „Im Grüner“ verwüstet hatte, habe er drei Tage lang nicht geschlafen, „weil mich das alles unheimlich mitgenommen hat“. Am gestrigen Nachmittag strahlte Metzger dagegen mit der Herbstsonne um die Wette – beim symbolischen ersten Spatenstich für die beiden neuen Sporthallen.
Auf dem Areal neben dem Hallenbad sollen zwei jeweils dreiteilige Hallen entstehen, die mit einem Foyer verbunden werden. Die schwerpunktmäßig für den Schulsport vorgesehene vordere Halle wird eine Grundfläche von l 240 Quadratmetern umfassen und etwa sieben Meter hoch werden. Die zweite Halle ist mit einer Grundfläche von l 320 Quadratmetern zwar etwas kleiner, wird jedoch 9,5 Meter hoch werden, was vor allem die jungen Damen der Rhythmischen Sportgymnastik freuen dürfte. Zudem haben in dieser Halle rund 360 Zuschauer auf einer Tribüne Platz.
Das Foyer umfasst eine Grundfläche von 800 Quadratmetern und kann – beispielsweise bei Veranstaltungen – mit Catering für Besucher und Wettkampfteilnehmer bestuhlt werden. Der Judokan Bretten schließlich, dessen altes Gebäude nach dem Brand ebenfalls abgerissen wurde, erhält ein neues mit einer Nutzfläche von etwa 270 Quadratmetern.
In seiner Ansprache vor den Vertretern des Gemeinderates, der Brettener Schulen sowie der am Bau beteiligten Firmen und Büros verwies Metzger auf die „weltrekordverdächtige“ Umsetzung des Konzeptes für das mit rund 7,3 Millionen Euro veranschlagte Großprojekt: Bereits wenige Wochen nach dem Brand habe sich der Gemeinderat für einen Neubau ausgesprochen, wobei man auf ältere Pläne des Architekten-Trios Fetzner, Ketzel und Seiinka zurückgreifen konnte. Von Ende Juni bis Mitte August dauerte der Abbruch der Halle und die gleichzeitige Herstellung von Recycling-Material. So waren beispielsweise allein mehr als 400 Tonnen Stahl in der alten Sporthalle verbaut worden.
Mit den Rohbauarbeiten werde am kommenden Montag begonnen, so der OB weiter, und nach dem Richtfest im Februar („Noch vor der Fastnacht“) könnten die Hallen voraussichtlich im Mai/Juni in Betrieb genommen werden – nur rund 14 Monate nach der Zerstörung durch das Feuer.
Ursprünglich, habe die Stadt mit Baukosten von insgesamt 7,5 Millionen Euro kalkuliert; diese Summe habe sich indes nach Vergabe der ersten Arbeiten auf 7,3 Millionen verringert, erklärte der OB. Er werde auch in Zukunft jedes Gewerk überprüfen und nach weiteren Einsparungsmöglichkeiten schauen. Metzger: „Ich werde von Tag zu Tag nicht nur älter, sondern auch geiziger“.
Die finanzielle Belastung für die Stadt werde sich ohnehin verringern, weil das Finanzamt die Hallen aller Voraussicht nach als „Betrieb gewerblicher Art“ anerkennen werde. Das bedeute, dass dann die Mehrwertsteuer abgezogen werden könne. Metzger: „Dann liegen wir bei unter 6,5 Millionen Euro.“
Der Koordinator des Planungsteams, Rudi Lehnert vom Büro Harrer Ingenieure, kündigte an, das bereits an diesem Wochenende im Rahmen des zweiten Maßnahmenpakets weitere Gewerke ausgeschrieben und dann dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt würden. „Wir wollen schließlich im Frühsommer nächsten Jahres fertig sein.“

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