Für die große Südumgehung finden sich ebenso viele Befürworter wie für die interkommunale Zusammenarbeit
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Über die Entwicklung der Stadt in den nächsten Jahren haben die Wähler am Sonntag zu entscheiden, wenn sie über die Zusammensetzung des neuen Gemeinderats abstimmen. Wir stellten den Parteien Fragen zur Zukunft der Stadt und den Lösungsmöglichkeiten. Hier die Positionen von CDU, FWV, SPD, den Grünen und von FDP/VBU. Von der LUB ging bis Redaktionsschluss keine Stellungnahm ein.
Verkehrsprobleme sind ein Dauerthema in Bretten. Um die Stadt vom Durchgangsverkehr zu befreien, will die CDU nicht nur eine Direktverbindung zwischen der L 1103 von Oberderdingen und der B 35. Eine Südumfahrung Brettens vom Diedelsheimer Dreieck bis zur B 35 bei Knittlingen ist für sie die langfristige Lösung. Auch die Freien Wähler setzen sich für eine große Umgehung im Süden ein, die sofort beantragt werden solle. Die FDP sieht die „große Lösung“ im Süden ebenfalls als zukunftsweisend an, weshalb sie in den Generalverkehrsplan aufgenommen werden solle.
Dem widersprechen die Grünen: „Die große Südumgehung ist Traumtänzerei“. Sie sei nicht konsensfähig und würde weiteren Lastwagenverkehr anlocken. Sie möchten den „Wannentunnel“ zwischen Schwimmbad und Kraichgau-Center zur Entlastung der Oststadt und dazu die Direktverbindung L 1103/B 35.
Auch kurzfristige Lösungsvorschläge werden gemacht. „Wir sehen die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt durch die Einführung von Einbahnstrassen in Form eines Ringverkehrs zwischen Georg-Wörner, Weißhofer- und Pforzheimerstraße als erste notwendige Maßnahme“, erklärt die SPD. Und die FDP/VBU meint, „Straßenbaumaßnahmen zügig zu beenden hat oberste Priorität.“ Die FWV stößt in gleiche Horn: „Kurzfristig sind die in Angriff genommenen Knotenlösungen zu realisieren und den Bürgern und Händlern einmal eine Verschnaufpause zu gönnen.“ Die Grünen schlagen als Sofortmaßnahme vor, den Verkehr in der Oststadt durch regelnde Eingriffe und Einbauten gleichmäßiger zu verteilen.
Eng mit dem Thema Straßenverkehr verbunden sind Überlegungen zur Aufwertung der Innenstadt: Eine Tiefgarage mit kostenlosem Parkangebot, verbunden mit Randbebauung des Sporgassenareals und unterirdischer Straße schwebt den Freien Wählern vor. Die Kapazität der Sporgassenparkplatzes könnten auch ohne Tiefgarage erhöht werden, sagen dagegen die Grünen. Einen städtebaulichen Wettbewerb möchten FDP/FWV für dieses Areal ausschreiben lassen. Auch ohne Zuschüsse müsse man am Ball bleiben und finanzierbare Ideen entwickeln.
„Wir brauchen um das Sporgassenareal eine städtebauliche Aufwertung und Kundenmagnete“, heißt es bei der CDU, die für ein städtisches „Einzelhandels-Flächenmanagement“ eintritt. Ein „Sanierungskarussell“ analog dem Industriekarussell schlägt die SPD vor: Die Stadt solle Gebäude übernehmen und weiter vermarkten. Dazu ein Vorschlag der FWV: „Das Stadtmarketing mit eigenem Budget muss in professionelle Hände gelegt werden.“ Außerdem: Leerstehende Geschäfte könnten von Schulen künstlerisch verschönert werden.
Und außerhalb der Stadt? Ist die Ausweisung neuer Gewerbe- und Industrieflächen notwendig? Das interkommunale Gewerbegebiet müsse wieder ein Thema sein, sagen die Freien Wähler. „Brettener Lösungen sind nur im Zusammenhang mit dem Ziel- und Quellverkehr zu sehen.“ Auch die SPD setzt auf die Zusammenarbeit mit den Nachbarn, sieht aber auch im Bereich der Hetzenbaumhöfe noch Möglichkeiten. Die Erschließung neuer Flächen sei im Interesse der Arbeits- und Ausbildungsplätze wichtig. Die CDU sieht in der Nutzung vorhandener Industriebrachen ein erstes Potenzial. Wenn dieses ausgenutzt ist, benötige Bretten weitere Entwicklungsflächen. Auch die CDU verweist auf die interkommunale Zusammenarbeit. Diese möchte auch die FDP/VBU, und zwar noch vor der Erschließung neuer Flächen, die diese Fraktion sich beim Karlsruher Dreieck vorstellen kann.
Für die Grünen steht die Förderung von bestehenden Betrieben im Vordergrund. Sie plädiert für die bessere Ausnutzung vorhandener Areale. Beim Kraichgaucenter müssten vorrangig hochwertige Arbeitsplätze entstehen. Auch hier wird auf die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden verwiesen. (Weitere Positionen in der Freitagsausgabe.)
Bitte den Blödsinn „Universitätsstadt“ und seine Kosten durch einen Rechenschaftsbericht mit ehrlichen Zahlen belegen!
Und dass Bretten mal „Universitätsstadt“ war, und wieviel uns Bürger dieser Unsinn gekostet hat wird ja auch toll vermieden, obwohl ja fast alle im Stadtrat dafür, und scheinbar blind bei diesem Titel waren.
„Welche Ideen haben die Parteien?“
Zumindest keine von beachtlichem Interesse!
Über die Verschuldung von der „Bretten AG“ (130 Millionen Euro?) spricht wohl keiner. Aber das Geld ausgeben, das sie noch gar nicht haben, da sind sie einsamer Spitze.
So kann man doch keine/n bisherige/n „Amtsinhaber/in“ wählen!!!