Sporthalle brannte bis auf die Grundmauern nieder

Fast 250 Feuerwehrleute bei Großbrand am Samstag im Sportzentrum Bretten im Einsatz / Millionenschaden
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Völlig zerstört wurde die Sporthalle im Sportzentrum Im Grüner durch einen Großbrand am Samstagnachmittag. Gegen 12.30 Uhr hatten Zeugen bemerkt, dass aus den oberen Fenstern der Halle Flammen schlugen und Polizei und Feuerwehr alarmiert. Als Minuten danach die ersten Feuerwehrler der Abteilung Bretten eintrafen, stürzte das Dach ein – und eine mächtige Feuerwalze, verbunden mit tiefschwarzem Rauch, quoll aus dem Gebäude.

Stadtbrandmeister Werner Baumann zögerte keine Sekunde und rief alle Abteilungen der Stadtteile sowie die benachbarten Wehren Bruchsal und Oberderdingen mit ihren Drehleitern zu Hilfe. Aus dem Enzkreis rückte zudem die Knittlinger Wehr mit einer weiteren Drehleiter an. Schließlich waren fast 250 Floriansjünger aus dem nördlichen Landkreis mit 35 Fahrzeugen im Einsatz, berichtete Kreis-Feuerwehr-Sprecher Thomas Reiff später. Da es zunächst Probleme mit der Wasserversorgung gab, zapfte die Feuerwehr kurzerhand das Becken im benachbarten Hallenbad an. Obwohl von allen Seiten versucht wurde, das Feuer zu löschen, war die rund 2 800 Quadratmeter große Halle nicht mehr zu halten und brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Unterstützung erhielten die Männer am Boden aus der Luft: Über dem Sportgelände kreiste ein Hubschrauber, der eine spezielle Wärmebildkamera an Bord hatte. Mit Hilfe dieses Systems konnte Kreisbrandmeister Thomas Hauck die einzelnen Einsätze von oben noch besser koordinieren.

Zahlreiche Schaulustige verfolgten von der Max-Planck-Straße sowie von der Plattform der Stadtbahnhaltestelle Schulzentrum die Löscharbeiten. Oberbürgermeister Paul Metzger, der mit Bürgermeister Willi Leonhardt und einigen Stadträten ebenfalls vor Ort war, bezifferte den Gesamtschaden an der 1974 in Betrieb genommenen Sporthalle auf etwa vier bis fünf Millionen Euro.

Bis gegen 17 Uhr dauerten die Haupt-Löscharbeiten an, danach wurde eine Brandwache eingerichtet. Außer der Feuerwehr und der Polizei, die das Gelände weiträumig abriegelte, waren auch vier Dutzend Helfer des Deutschen Roten Kreuzes im Einsatz. Ein Feuerwehrmann musste ambulant behandelt werden.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung hatten Radiosender die Bevölkerung gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Umfangreiche Messungen des Gefahrgutzuges „Nord“ auf freiwerdende Gefahrstoffe im Stadtgebiet ergaben aber nach Aussage des Stadtbrandmeisters „zu keinem Zeitpunkt eine ernste Gefährdung“ für die Einwohner der Brettener Kernstadt. Gemeinsam mit Beamten der Kriminalpolizei nahm Baumann am Ostersonntag die verkohlte Ruine in Augenschein. „Das Feuer muss richtig viel Zeit gehabt haben, um sich zu entwickeln“, sagte Baumann gestern den BNN. Bitumen, Holz und Isoliermaterial im Dachbereich hätten den Flammen lange widerstanden.

Zur Ursache des Brandes konnten weder Baumann noch die Kripo bisher nähere Angaben machen. Die Ermittlungen werden am heutigen Dienstag fortgesetzt.

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