In Baden-Württemberg ist der Flächenverbrauch zu hoch. Nach Ansicht von Umwelt-, Energie- und Klimaforschern muss die Bebauung ungenutzter Flächen drastisch verringert werden. Wertvolle Flächen für den Arten- und Biotopschutz gingen so verloren.
Nach Angaben des Nachhaltigkeitsbeirats (Der Nachhaltigkeitsbeirat ist ein Beratungsgremium aus neun Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen) wurden im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg täglich 10,6 Hektar Freiland verbaut. Das entspreche etwa 15 Fußballfeldern, hieß es in dem an Verkehrsminister Ulrich Müller (CDU) übergebenen neuen Bericht des Gremiums.
Im Jahr 2001 waren es sogar noch zwölf Hektar.
Der Flächenverbrauch sollte nach Überzeugung des Nachhaltigkeitsbeirats von 2005 an bis zum Jahr 2020 schrittweise auf drei Hektar pro Tag reduziert werden. Müller äußerte Zweifel an der Umsetzung: „Das ist eine kühne Zahl“.
Die Landesregierung habe die Bedeutung des Problems erkannt, sagte Müller. In anderen Ländern würde aber deutlich mehr Fläche überbaut. So liege der tägliche Verbrauch in Bayern bei 17 Hektar pro Tag. Das Land versuche nun durch eine breite Kampagne das Bewusstsein für den Flächenverbrauch zu vergrößern. Es müssten verstärkt Brachflächen genutzt werden. Auch die Sanierung von Altlasten müsste verstärkt werden.
Anreize für flächensparendes Bauen schaffen
Der Nachhaltigkeitsbeirat (empfiehlt dem Land, auf so genannte handelbare Flächenzertifikate zu setzen. Das bedeutet, den gesamten Flächenverbrauch auf einen festen Wert zu begrenzen und Kreisen sowie Kommunen feste Kontingente zu geben. Sollten sie diese nicht in Anspruch nehmen, können sie ihre Anteile auch verkaufen. Dazu sollte eine Flächenbörse eingerichtet werden. Ein ähnliches Modell wird gegenwärtig auch beim Ausstoß von Luftschadstoffen (Emissionsrechtehandel) diskutiert.
Der Vorsitzende des Beirats, Peter Fritz, sagte, wesentliche Ursachen für den Flächenverbrauch seien das Bevölkerungswachstum, die wirtschaftliche Entwicklung im Südwesten, der Wettbewerb der Kommunen um die Gewerbeansiedlung und der Trend zu Single-Haushalten. „Es fehlt an Anreizen für flächensparendes Bauen“, fügte Fritz hinzu.
Und kriegt keine gescheite Antwort! 🙁
Und wer fragt nach den Ergebnissen?