Hoher Wasserstand

Dem Landkreis Karlsruhe steht das Wasser an der Oberkante Unterlippe. Die gesetzliche Mindestzuführung an den Vermögenshaushalt wird nicht erreicht, jetzt holt der Landrat zum großen Kahlschlag aus. Es geht den freiwilligen Leistungen an den Kragen, die zwar freiwillig sind, aber dennoch wichtig. Weniger vielleicht die Lehrschwimmbecken. Viel stärker fallen Einschnitte bei der Schülerbeförderung und anderen sozialen Leistungen ins Gewicht. Dann nämlich geht es direkt an die Geldbeutel der Bürger, Härtefälle inklusive.

Eines wird klar: Man kann auf lange Sicht nicht mehr ausgeben, als man einnimmt. Das gilt für Otto Normalverbraucher genauso wie für die öffentliche Hand. Ein Patentrezept fehlt. Bund und Länder zeigen zwar Reformwillen, verzetteln sich aber in langwierigen Diskussionen. Bei den Gemeinden ist wenig zu holen, auch sie leiden unter der Strukturkrise. So ist der Spielraum, den die Erhöhung der Kreisumlage bietet, eher begrenzt. Die Devise heißt also Sparen. Dann wird Personal abgebaut, werden Strukturen überdacht, soll der Verwaltungs- und Betriebsaufwand zurück gefahren werden, bei dem der ein oder andere schon früher ab und zu die Stirn runzelte. Doch das hilft beim aktuellen Wasserstand auch nichts. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Dass es besser ist, mit dem Schwimmen zu beginnen, bevor der Hals erreicht wird, spätestens aber: Unterkante Nase.

Peter J. Funk

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Finanzen abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert