Ruhestörung oder Spaß mit Musik?

Für die einen war es Spaß mit Musik, für die anderen nächtliche Lärmbelästigung: Mehr als zwei Dutzend Beschwerden gingen am Wochenende bei der Brettener Polizei wegen des Musikfestivals „Monsters of Cover“ auf dem Gelände der Stadtwerke ein. Bürgermeister Willi Leonhardt zur Genehmigung solcher Veranstaltungen:

BNN: Wie geht die Stadt Breiten mit diesem Interessenskonflikt um?
Leonhardt: Wir wussten um die Problematik dieser Veranstaltung. Den Jugendlichen fehlen solche Angebote in unserer Stadt. Um der Nachfrage einigermaßen gerecht zu werden, haben wir schon öfter derartige Veranstaltungen genehmigt -wobei das Konzert am Wochenende nicht von der Stadt veranstaltet wurde, sondern eine unternehmerische Initiative war, für die wir den Rahmen vorgegeben haben.

BNN: Dennoch: Die einen haben sich amüsiert, andere haben sich geärgert.
Leonhardt: Das musste in Kauf genommen werden. Wir bitten bei der Bevölkerung um Verständnis für solche Entscheidungen. Es gibt nun einmal unterschiedliche Interessen in der Stadt, und man kann es nicht allen recht machen. Mal ist die Jugend dran, mal eine andere Interessengruppe – mit der Bitte um jeweilige Rücksichtnahme.

BNN: Gibt es auch bei anderen Veranstaltungen Beschwerden? An Peter und Paul geht es ja auch nicht gerade leise zu.
Leonhardt: Natürlich. Die Bevölkerung wird immer sensibler. Wir haben wiederholt Beschwerden bei den einzelnen Festen – besonders von den unmittelbar Betroffenen, also den Anwohnern. Bei Marktplatzfesten gibt es immer wieder Diskussionen -wobei es sich hier um Veranstaltungen mit Tradition handelt. Es gibt Leute, die bei solchen Gelegenheiten vorübergehend wegfahren, andererseits kommen viele genau deswegen in die Stadt. Allerdings: Über die Sperrzeiten bei Peter und Paul denken wir verstärkt nach.

BNN: Sie reglementierten solche Veranstaltungen durch Sperrzeiten – auch durch die Begrenzung der Lautstärke?
Leonhardt: Es gibt immer klare Vorgaben, zu den Lärmwerten wie auch zur Sperrzeit. Das war auch an diesem Wochenende der Fall – und sie sind eingehalten worden. Wir haben das überprüft. Aber je nach Wohnlage und Windrichtung wird der Lärm in der Stadt mehr oder weniger stark wahrgenommen. Zumal es da um subjektives Empfinden geht. Vorgegeben sind maximal 55 Dezibel nach 22 Uhr. Den einen stört das mehr, denen anderen weniger.

BNN: Wie oft sind für Sie solche Veranstaltungen in Bretten denkbar? Gar jedes Wochenende?
Leonhardt: Das mit Sicherheit nicht. Wir haben ja unsere festen Veranstaltungen im Kalender, als nächstes kommt „Bretten Live“. Das kann aber nicht überfrachtet werden. Allerdings haben wir dazu jetzt verstärkt auch in den Gaststätten Musik im Freien – etwa im Löwenhof. Auch hier machen wir klare Vorgaben, wann Schluss sein muss. ba

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Eine Antwort zu Ruhestörung oder Spaß mit Musik?

  1. Matthias Menzel sagt:

    Die Stadtverwaltung hat das überprüft, womit denn eigentlich? Mit dem „Amtsohr“, ein Messgerät besitzt die Stadt nicht und hatte wohl auch keines im Einsatz. Wo wurde gemessen, in welchem Abstand zur Lärmquelle etc, etc. Dass Herr Leonhardt nicht weiss, was 55 dB eigentlich sind, zeigt die Tatsache, dass er es überhaupt wagt, eine solch dreiste Behauptung aufzustellen. Dieser Pegel von 55 dB, wurde bereits bei seinem Gespräch mit dem Redakteur überschritten, bei einer Leistung der Verstärkeranlage von 30.000! Watt dürfte diese „Zimmerlautstärke“, zumindestens im Abstand mehrerer Kilometer, überschritten worden sein. Recht hat er allerdings in einem : „Den einen stört das mehr, denen anderen weniger“.

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