Irrtum Herr OB Metzger !

Nicht ein mangelndes Interesse an Bürgerversammlungen scheint der Grund für den äußerst schwachen Besuch gewesen zu sein, sondern die Erfahrung aus den vergangenen und so auch aus den jüngsten Antworten auf die Bürgerfragen. Entweder wurden sie gar nicht, ausweichend oder schlicht irreführend beantwortet. Nachfolgendes Beispiel zeigt deutlich, wie die Wahrheit auf der Strecke bleiben kann.

Äpfel und Birnen gehören doch genau so zum Obstgarten, wie die Schulden der Wirtschaftsunternehmen der Stadt Bretten zur Gesamtverschuldung. Der Schuldenstand steigt weiter. Die Ausgabenseite des Haushalts wird durch den Zinsendienst extrem belastet. Wie dem Bericht des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zu entnehmen ist, wird der Schuldenstand der Gemeinde Bretten (GKZ:215007 vom 20.05.2003) fein säuberlich nach Kämmereischulden, Schulden der Eigenbetriebe und nach Schulden der Wirtschafts- unternehmen aufgelistet – bei der Bürgerversammlung rechtzeitig vorgetragen und nicht einmal von den BNN berücksichtigt.
Außerdem müssen alle Verlustbeträge, egal wo sie entstanden sind, also auch die in den Wirtschafts- unternehmen, von der Stadt Bretten – also von ihren Bürgern – übernommen werden. Noch besteht ein Spielraum für eine Neuverschuldung, da die Zuführungsrate den Schuldendienst für bereits aufgenommenen Kredite noch übersteigt. Wer weiß wie lange noch? Tut sie das nicht, wäre der zukünftige Gang in die Neuverschuldung glücklicherweise beendet.
Nun befindet sich Bretten auf dem Spitzenplatz 61 (innerhalb 1111 Städte und Gemeinden Baden-Württembergs) von den meistverschuldeten Kommunen!
Die gesamte Schuldenlast von 120 Millionen EURO kann erst in Generationen abgetragen werden, wenn keine Neuverschuldung hinzu kommt. Selbst wenn ein Zinssatz von nur 5% langfristig zu bekommen wäre, bedeutet dieses für die Zukunft mindestens eine jährliche Zinsbelastung von rund sechs Millionen EURO, oder 217 EURO für jeden Einwohner der Stadt Bretten.
Stellt der hinkende Vergleich mit den Obstsorten daher eine mangelnde Sachkenntnis, oder eine bewusste Irreführung, dar?

Herbert Vogler Franz Cizerle

Dieser Artikel erschien nur in gekürzter Fassung

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