Eindeutiges Ja zur Landesgartenschau

Gemeinderat stimmte Verwaltungsvorschlag zu — Bretten wird Bewerbung für 2012 einreichen:

Bretten (gm). Die Stadtverwaltung Bretten will die Landesgartenschau 2012 in die Melanchthonstadt holen – und dafür gab jetzt auch der Gemeinderat am Dienstagabend grünes Licht.
Allerdings nicht einstimmig, wie Oberbürgermeister Paul Metzger sich das gewünscht hatte, sondern mit drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen – trotz- dem aber noch mit überwältigen- der Mehrheit. Diese Mehrheit begriff die Landesgartenschau als eine große Chance für die Stadt und, wie Erich Hochberger es formulierte, als „Möglichkeit, Zukunftsaufgaben, die uns auf den Nägeln brennen, gemeinsam zu lösen und zu gestalten.“ Dass es allerdings nicht ganz leicht sein werde, ein Votum für Bretten zu erreichen, machte Ober-bürgermeister Paul Metzger deutlich: nach ersten Informationen des Städtetags haben bereits 35 Kommunen Interesse angemeldet – ob dies bei allen letztlich zu einer Bewerbung führt, ist nicht sicher.

„Ein Stück Lebensqualität für alle, die in Bretten leben und arbeiten,“ sah Stadtplaner Michael Braun, der die Grundkonzeption der ersten Planungen erläuterte, in dem Vorhaben, das unter anderem den Ausbau eines
umfangreichen Naherholunsgebietes im Bereich Eng vorsieht.
Neben dem Freizeitaspekt schlagen als weitere Schwerpunktein den Vorplanungen Sanierungen, zukünftige Siedlungsentwicklung, Verkehr und Hochwasserschutz zu Buche. Insbesondere die teure Restrukturierung alter Industriebrachen könnte im Rahmen einer LGS realisiert werden, darauf wies OB Metzger noch einmal hin. Hier habe die Stadt in den letzten Jahren rund 35 Hektar bebautes Gelände vom Güterbahnhof bis zu Mellert erworben.

Bei der Entscheidung war allen klar, dass es neben den vielen positiven Aspkten auch „Betroffene geben wird“. Aber so Hochberger, „es ist immer leichter, nichts zu tun, um nirgendwo anzuecken. Wir sehen in der Landesgartenschau die Chance, ein Stück Zukunft gemeinsam zu gestalten. Diese Chance sollten wir nutzen.

Auch die SPD hielt es, so Heinz Lang, „für lohnenswert, sich zu bewerben.“ Ihr fehlte allerdings noch die „zündende Idee“ im ersten Grundkonzept, in dem „Verkehrsprobleme zweitrangig sein sollten“ Lang forderte auf, „darüber noch mal nachzudenken.“
„Eine enorme Aufwertung für die gesamte Stadt,“ fand auch Harald Müller (Grüne), der allerdings auch auf die zusätzlichen finanziellen Belastungen aufmerksam machte: „Wir müssen damit rechnen, in den nächsten zehn Jahren jährlich hohe Summen bereit zu stellen.“ Deswegen sei den Grünen die Entscheidung auch nicht leicht gefallen, aber: „Viele Teile des Konzepts entsprechen! dem, was wir seit Jahren fordern.“

Verweigerungshaltung kam dann von Heidemarie Leins (Freie Wähler), die sehr bedauerte, „dass eine Verknüpfung der Landesgartenschau mit der ortsnahen Umgehung da ist.“ Leins verwies in diesem Rahmen auf die „Bürger als Betroffene“und sprach damit die Trassenführung und den Grunderwerb von landwirtschaftlichen Flächen an. Fazit: „Die Fraktion wird nicht geschlossen abstimmen.“

Oberbürgermeister Paul Metzger verwies noch einmal auf die Notwendigkeit einer Entlastungsstraße nach dem Generalverkehrsplan und unterstrich die zu erwartende zunehmende Belastung durch die Aufnahme der
Umgehung – Bauschlott in den vordringlichen Bedarf: „Eine Verbindung zwischen Bauschlott und Bruchsal darf nicht im Nadelöhr Bretten ersticken.“

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