US-Finanzmarktkrise trifft Wasserversorger

Stuttgart (dpa/lsw). Auf die großen Wasserversorger in Baden-Württemberg könnten angesichts der Finanzmarktkrise wegen US-Leasing-Geschäften beträchtliche Kosten zukommen. „Belastungen sind absehbar, aber die Größenordnung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt völlig offen“, sagte ein Sprecher des Zweckverbands der Landeswasserversorgung (LW) gestern. LW und Bodensee-Wasserversorgung (BWV) haben mit dem sogenannten Cross-Border-Leasing ein amerikanisches Steuersparmodell genutzt. Die Verträge werden umgeschichtet, weil das US-Finanzinstitut in Schwierigkeiten steckt.

LW und BWV haben ihre Betriebsanlagen wie Wasserwerke oder Leitungsnetz an einen US-Trust vermietet und gleichzeitig wieder zurückgemietet. Beide Verbände blieben jedoch Eigentümer der Anlagen. Das Modell brachte Barwerterträge von 24 Millionen (LW) und 35 Millionen Euro (BWV). die in Rücklagen und Modernisierungen flossen, aber auch den kommunalen Verbandsmitgliedern zu Gute kamen, weil der Anstieg des Wasserabgabepreises gedämpft wurde. „Sollten Preiserhöhungen notwendig werden, würde es dabei aber nur um wenige Cent gehen“, betonte der LW-Sprecher.

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17 Antworten zu US-Finanzmarktkrise trifft Wasserversorger

  1. B-L sagt:

    Cross-Border-Leasing = amerikanisches Steuersparmodell

    Riskant und spekulativ zugleich!

  2. Pet. Wag. sagt:

    Beide Versorgungsunternehmen betonen, keine Gewinnerzielungsabsicht zu verfolgen.

    Sie haben sich ihre (Barwert-)Erträge eben nicht nur durch Festgeldzinsen, sondern auch durch riskante Leasing-Verträge mit einer US-Bank gesichert.

  3. Lis.-My. sagt:

    Nicht nur Steuern sparende Bank-Manager in den USA haben gezockt.
    Sie haben sogar seit langem (seriöse) Vertragspartner in öffentlichen Unternehmen des Landes Baden-Württemberg.

  4. - zuk- sagt:

    Umgeschichtet, wie muss ich mir das vorstellen?
    Wenige Cent, was ist das für eine Preisangabe?

  5. -bam- sagt:

    „Die Verträge werden umgeschichtet, weil das US-Finanzinstitut in Schwierigkeiten steckt … Sollten Preiserhöhungen notwendig werden, würde es dabei aber nur um wenige Cent gehen“…

  6. Soerg. sagt:

    Zum besseren Verständnis

    Die beiden Zweckverbände sind eine Form der Körperschaft des öffentlichen Rechts.

    Dementsprechend sind es öffentliche Unternehmen.(s. meinen Kommentar vom 18. Oktober 2008)

  7. h - z sagt:

    Homepage Zweckverband Landeswasserversorgung (LW)

    Angesichts der Verknüpfung von Nutzern und Kapitalgebern versteht es sich von selbst, dass das wirtschaftliche Ziel des Zweckverbandes nicht die Gewinnerzielung ist, da die Gewinne über den Wasserpreis von denselben Kommunen bezahlt werden würden, in deren Kasse sie zum Jahresabschluss wieder abgeführt werden müssten. Aus diesem Grund werden die Umlagen, also der Wasserpreis, auf der Basis der Selbstkosten ganz ohne Gewinnerzielung kalkuliert. Dies wirkt sich für den Kunden als Preisvorteil aus.

  8. h - z sagt:

    Homepage der Bodensee-Wasserversorgung (BWV)

    Die Bodensee-Wasserversorgung (BWV) hat keine Gewinnerzielungsabsicht.

    Erträge, etwa aus eigenem erzeugten Strom, Festgeldzinsen, Dienstleistungen für Verbandsmitglieder und anderes, mindern jedoch den Wasserpreis (Umlage).

  9. -warsch.- sagt:

    Wer führt eigentlich die Aufsicht über diese beiden Unternehmen?

  10. -Schm. sagt:

    Diese Geschäftsführer hier haben sich doch genauso einfältig verhalten wie ihre Geschäftspartner = Bankmanager in den USA.

  11. -neresh- sagt:

    Da wurde riskiert – jetzt zu Lasten der Verbraucher!

  12. -Ull.Kais.- sagt:

    „Beträchtliche Kosten“

    Eine die Kunden für dumm haltende Aussage aus einem öffentlichen Unternehmen!

  13. Berth.-Arg. sagt:

    Öffentliche Unternehmen mit spekulativen Leasing-Verträgen!

  14. Völl. sagt:

    Riskante Leasing-Verträge, um Millionen Euro an Barwerterträgen zu kriegen.
    Und nun?

  15. vikt-murc. sagt:

    Die Dummen sind wie immer die Verbraucher!

  16. AP sagt:

    Zweifelsfrei werden Preiserhöhungen nötig werden, um allein „beträchtliche Kosten“ in den Griff zu bekommen.

  17. Soerg. sagt:

    Mir ist nicht zu vermitteln, warum zwei öffentliche Wasserversorger im Land Leasing-Geschäfte mit einer US-Bank machen mussten.

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