Strompreis steigt um etwa fünf Prozent

OB: „Wir sind immer noch günstig“
Bretten (tk). Kunden der Stadtwerke Bretten müssen sich ab Januar 2008 auf höhere Strompreise einstellten: Wie Geschäftsführer Stefan Kleck kurz vor der Sitzung des Gemeinderates am gestrigen Abend ankündigte, steigt der Preis zu diesem Zeitpunkt um durchschnittlich fünf Prozent. Der Arbeitspreis je Kilowattstunde steigt um 1,10 Cent je Kilowattstunde, der Grundpreis wird leicht abgesenkt.

Für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 3 500 Kilowattstunden erhöht sich der Strompreis um knapp zehn Cent auf 1,98 Euro pro Tag. Die monatliche Mehrbelastung beträgt laut Kleck etwa drei Euro; pro Jahr müssen im genannten Fall 35,40 Euro mehr berappt werden.

Als Gründe für die Erhöhung – die erste seit fast zwei Jahren – nennen Kleck und Aufsichtsrats-Vorsitzender Paul Metzger die steigenden Beschaffungspreise und eine deutlich gestiegene Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). „Die Staatsquote beträgt mindestens 40 Prozent“, beklagt Kleck. Und Metzger ärgert, dass vom Stuttgarter Wirtschaftsministerium die kommunalen Betreiber als „Preistreiber“ geschmäht werden. Dabei müssten die Stadtwerke die Kosten weitergeben, um nicht 2008 ein negatives Ergebnis zu erzielen. Metzger: „Das hat nichts mit Gewinnmaximierung zu tun“.

Die letztlich „notwendige Erhöhung“ des Strompreises bezeichnete der Oberbürgermeister im gleichen Atemzug als „sehr moderat, verglichen mit anderen Anbietern“. Trotz dieser Erhöhung blieben die Stadtwerke Bretten „einer der günstigsten Stromanbieter in der Region“. Dies zeige sich nicht zuletzt auch daran, dass neben den rund 12 000 Kunden aus Bretten weitere rund 7 000 aus der Region Strom von den hiesigen Stadtwerken beziehen.

Als Trost für die Kunden hält Metzger die Tatsache parat, dass man immerhin bei den Wasser- und Abwassergebühren die Bürger entlastet habe. Zudem setzen die Verantwortlichen aus Bretten auf das geplanten Kohlekraftwerk Brunsbüttel, das nach dem Spatenstich 2009 voraussichtlich ab 2012 in Betrieb gehen wird. Über 60 Stadtwerke haben sich nach Angaben von Stefan Kleck bislang an dem Projekt beteiligt, mit dessen Hilfe man sich künftig von den Preisen der großen Energie-Lieferanten teilweise abkoppeln könnte.

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2 Antworten zu Strompreis steigt um etwa fünf Prozent

  1. ber.-sch. sagt:

    Ganz nebenbei: Auch die Kraftstoffpreise lassen grüßen!

  2. d/s sagt:

    Der Geschäftsführer der Stadtwerke Bretten GmbH, Stefan Kleck, hat Recht, wenn er die Staatsquote von mindestens 40 Prozent beklagt.

    Denn ein wesentlicher Faktor für den Strompreis ist der Staatsanteil. Steuern und Abgaben machen inzwischen rund 40 Prozent der Stromrechnung aus. Ohne diesen Anteil liegen die Nettopreise für Strom heute noch unter denen von 1998.

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