Konzept für den Einzelhandel

Stadt Bretten beauftragt ein Lörracher Expertenbüro
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir müssen etwas tun. Der Einzelhandel sagt, es ist schon fünf nach zwölf“ erklärte Oberbürgermeister Martin Wolff, als es am Dienstagabend im Gemeinderat um ein Einzelhandelskonzept ging, das vom Lörracher Büro Acocella für die Stadt Bretten erstellt werden soll. Wie dramatisch die Situation in Bretten ist, illustrierten mehrere Redner mit ihren Hinweisen auf die vielen leerstehenden Geschäfte in der Innenstadt. Und auch der Erwerb des Kaufhauses Schneider stand – wenngleich da noch nicht beschlossen – bei der Diskussion im Raume. Für knapp 50 000 Euro soll nicht nur der Zusammenhang zwischen Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie und anderen innerstädtischen Funktionen herausgearbeitet und Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Auch das Problem der vielen Spielhallen soll untersucht werden und in eine Vergnügungsstätten-Konzeption münden. OB Wolff: „Wir wollen ein Kraichgau-Las Vegas vermeiden. Für viele liegt das im Bereich des Unerträglichen.“ Als Grundlage für die weitere Entwicklung sollen Daten über den Bestand und Analysen dienen, erklärte Stadtplaner Ulrich Braun und kündigte unter anderem Befragungen von Kunden und Geschäftsleuten an. Ein Arbeitskreis solle alles begleiten.

Wichtig ist dem Rat, dass die Stadt beim Problem der leerstehenden Läden aktiv eingreift. Michael Nöltner (CDU) schlug ein Flächenmanagement ähnlich dem Industriekarussell vor, bei dem die Stadt etwa bei überzogenen Mietforderungen für Läden vermittelt. Auch Heinz Lang (SPD) forderte, die Stadt müsse sich hier einschalten. Lang wie auch Heidemarie Leins (FWV/LUB) verwiesen aber auch darauf, dass das Thema Einzelhandel bereits Gegenstand diverser Untersuchungen war. Leins zeigte zudem die Grenzen eines Flächenmanagements auf: „Läden leerstehen zu lassen muss sich offenbar rechnen. Sonst würde es keiner tun. Ich weiß nicht, ob ein Flächenmanagement der Stadt da viel bewirken kann.“

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